Die Freenet-Aktie befindet sich im Höhenflug. Innerhalb von zwei Jahren hat sich das Papier fast verdreifacht. Doch das Kurspotenzial scheint aufgrund der hohen Dividendenrendite noch nicht ausgereizt. Auch die Nachrichtenlage gefällt.
Nun will das Telekomunternehmen mit einer Übernahme sein Geschäft mit Klingeltönen und Handy-Spielen ausbauen. Das Unternehmen habe einen Kaufvertrag über alle Geschäftsanteile der Jesta Digital Group unterzeichnet, teilte Freenet am Montagabend am Unternehmenssitz in Büdelsdorf mit. Über den Kaufpreis haben die Beteiligten Stillschweigen vereinbart. Gemessen am operativen Gewinn (EBITDA) bekommt Freenet Jesta den Angaben zufolge jedoch deutlich günstiger, als die Büdelsdorfer derzeit selbst an der Börse bewertet werden.
Übernahme Anfang 2014
Jesta mit Standorten in Berlin und Los Angeles beschäftigt den Angaben zufolge 300 Mitarbeiter. Das Unternehmen rechnet seine mobilen Inhalte über 60 Mobilfunkanbieter in aller Welt ab. Zum Angebot zählen neben Spielen, Klingel- und Freizeichentönen für Handys auch Videos und eine Werbeplattform, die laut Freenet 100 Millionen Kunden in mehr als 50 Ländern erreichen. Die Kartellbehörden müssen der Übernahme noch zustimmen. Freenet rechnet damit, dass die Übernahme Anfang 2014 vollzogen wird.
Die Analysten von Hauck & Aufhäuser hatten vor wenigen Wochen das Kursziel von 23,00 auf 25,50 Euro hoch gesetzt. Die Vorhersagbarkeit der Geschäftsentwicklung des Mobilfunkanbieters habe sich in den vergangenen Jahren deutlich verbessert, so Aktienexperte Sascha Berresch. Das Geschäftsmodell sei von nachhaltiger Natur. Der Experte änderte daher seine Bewertungsmethode.
Spekulativ kaufen!
Die Freenet-Aktie ist bei den Investoren vor allem wegen ihrer hohen Dividende von zuletzt 1,35 Euro je Aktie beliebt. Gemessen an der in Aussicht gestellten Ausschüttungsquote von 50 bis 75 Prozent des Free Cash Flows ist für das laufende Jahr 2013 erneut eine Gewinnbeteiligung zwischen 1,00 und 1,50 Euro zu erwarten. Die Dividendenrendite würde damit bei über fünf Prozent liegen. Auch aufgrund der blendenden Charttechnik bleibt das Papier ein klarer Kauf.
Mit Material von dpa-AFX.