Der Pharmakonzern Roche hat im vergangenen Jahr in seiner Diagnostiksparte vom florierenden Geschäft mit Covid-19-Tests profitiert. Weil jedoch wegen der Pandemie weniger Menschen zum Arzt gingen, bremsten die Geschäfte in der Pharmasparte. Zudem belastete der starke Schweizer Franken. Konzernweit gingen so die Umsätze um fünf Prozent auf rund 58,3 Milliarden Franken (53,9 Milliarden Euro) zurück, wie das Unternehmen am Donnerstag in Basel mitteilte. Währungsbereinigt kam noch ein Plus von einem Prozent heraus. Die Aktie startete am heutigen Donnerstag zunächst im Minus, konnte sich dann aber bis zum Nachmittag 1,5 Prozent ins Plus auf 314,00 Schweizer Franken vorarbeiten.
Der um Sondereffekte bereinigte Kerngewinn je Aktie rutschte um fünf Prozent auf 19,16 Franken. Wegen geringerer Wertberichtigungen stieg unter dem Strich jedoch der Gewinn um sieben Prozent auf rund 15,1 Milliarden Franken. Die Dividende soll nunmehr auf 9,10 Franken steigen. Auch im neuen Jahr 2021 werde die Konkurrenz durch biopharmazeutisch hergestellte Nachahmermittel anhalten, warnte das Management um Konzernchef Severin Schwan. Der Konzern rechnet dennoch ähnlich wie im Vorjahr währungsbereinigt mit einem Wachstum im niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentbereich. Für den Kerngewinn je Aktie wird ein Wachstum angestrebt, das weitgehend dem Verkaufswachstum entspricht. Roche sei auch bestrebt, die Dividende weiter zu erhöhen.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Aktien von Roche nach Zahlen mit einem Kursziel von 436 Franken auf der "Conviction Buy List" belassen. Analyst Keyur Parekh sprach in einer ersten Reaktion am Donnerstag von einem "erwartungsgemäß lustlosen Quartal". Der Ausblick liege im Rahmen der Schätzungen.
DER AKTIONÄR bleibt zuversichtlich, was die langfristige Entwicklung der Roche-Aktie angeht. Die Pipeline ist sehr stark und könnte vor allem im kommenden Jahr einige News bereithalten. Zudem ist Roche ein verlässlicher Dividendenzahler. Aus charttechnischer Sicht wäre die rasche Rückeroberung der 200-Tage-Linie wichtig.
(Mit Material von dpa-AFX)