Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat mit dem Produktkandidaten Faricimab in zwei Phase-3-Studien die gesteckten Ziele erreicht. In den Programmen Yosemite und Rhine wurde der Wirkstoff zur Behandlung von Patienten mit einem sogenannten diabetischem Makulaödem (DME) eingesetzt, teilte Roche am Montag in Basel mit.
Ein solches entsteht, wenn sich in der Netzhautmitte Flüssigkeit ansammelt. Durch die angestaute Flüssigkeit verdickt sich die Netzhautmitte, die Makula kann ihre Funktion nicht mehr korrekt erfüllen. Ein DME wird durch die Zuckerkrankheit hervorgerufen. Laut Mitteilung leben weltweit schätzungsweise 21 Millionen Menschen mit der Erkrankung.
In beiden Roche-Studien wurden die gesteckten Ziele nun erreicht. So habe Faricimab, das alle acht Wochen und in personalisierten Dosierungsintervallen von bis zu 16 Wochen verabreicht wurde, im Vergleich zu Aflibercept, das alle acht Wochen verabreicht wurde, eine nicht unterlegene Verbesserung der Sehschärfe gezeigt.
Erst in der vergangenen Woche hatte Roche-Konkurrent Novartis mit seinem Mittel Beovu ebenfalls gute Studien-Ergebnisse in der DME-Behandlung vorgelegt.
Die US-Bank JPMorgan hat Roche nach den positiven Studienergebnissen zum Produktkandidaten Faricimab auf "Overweight" mit einem Kursziel von 400 Franken belassen. Da die Erwartungen an Faricimab gering gewesen seien, sehe er diese Neuigkeit als positive Überraschung, schrieb Analyst Richard Vosser in einer ersten Reaktion am Montag.
Am Montag konnte das Papier von Roche in einem schwachen Handelsumfeld allerdings noch nicht zulegen. Im Gegenteil – es ging mehr als zwei Prozent nach unten auf 302,90 Schweizer Franken. DER AKTIONÄR bleibt aber ebenfalls zuversichtlich für die Aktie. Zudem ist Roche ein verlässlicher Dividendenzahler. Derzeit beträgt die Rendite 3,0 Prozent. Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über die 200-Tage-Linie wichtig.
(Mit Material von dpa-AFX)