Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat am Mittwochmorgen die Zahlen für das zweite Quartal vorgelegt. Das Nettoergebnis ging im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreswert (733 Millionen Euro) auf 728 Millionen Euro leicht zurück. Analysten hatten aber bereits mit einem Rückgang gerechnet. Die Gesamtbelastung durch Großschäden von je über zehn Millionen Euro betrug 605 Millionen Euro und fiel damit mehr als doppelt so hoch aus wie ein Jahr zuvor. Die von Menschen verursachten Großschäden lagen bei 501 (Q2 2017: 187) Millionen Euro, der mit Abstand größte Einzelschaden resultiert aus einem Bauschaden an einem Wasserkraftwerk in Kolumbien. Naturkatastrophen spielten diesmal nur eine untergeordnete Rolle.
Derweil bestätigte das Unternehmen trotz der hohen Großschäden die Ziele für das Gesamtjahr 2018. „Mit einem Halbjahresgewinn von 1,6 Milliarden Euro liegen wir sehr gut auf Kurs, um unser Gewinnziel von 2,1 bis 2,5 Milliarden Euro für das Gesamtjahr zu erreichen. Fortschritte erzielten wir auch in der Umsetzung unserer Strategie: Munich Re wird profitabler, digitaler und schlanker", sagte Vorstandschef Joachim Wenning am Mittwoch im München.
Anleger zeigten sich jedoch enttäuscht von den Zahlen. Die Aktie der Münchener Rück verliert am Morgen 1,3 Prozent auf 185,35 Euro und ist damit schwächster DAX-Wert. Gleichzeitig rutschte das Papier auch unter die charttechnisch wichtige 200-Tage-Linie zurück. Erst eine Rückeroberung dieser Hürde würde das charttechnische Bild wieder aufhellen. Punkten kann Munich Re in jedem Fall mit einer sehr hohen Dividendenausschüttung. Die Dividendenrendite beträgt derzeit 4,5 Prozent. Damit zählt Munich Re neben der Allianz, BMW, Daimler, der Deutschen Telekom und E.on zu den stärksten Dividendenzahler im DAX. Anleger sichern ihre Position mit einem Stopp bei 175 Euro ab.