Bei Disney tut sich im Moment viel. Nach der Beteiligung bei Bamtech prüft Konzernchef Bob Iger derzeit offenbar mehrere Übernahmeoptionen. Bei Twitter könnte es bereits in dieser Woche ernst werden.
Kauft Disney Netflix? Die Gerüchte machen derzeit an Wall Street die Runde. Sinnvoll wäre der Schritt durchaus, schließlich verfügt Netflix über 85 Millionen Kunden. Disney könnte dieses Kundenbasis nutzen, um eigene Medieninhalte anzubieten, Filme und – für höhere Abogebühren – Sportevents. Von beidem hat Disney reichlich zu bieten.
Die Netflix-Übernahme würde gut zu der Strategie von Disney passen, unabhängiger vom traditionellen Kabelfernsehengeschäft zu werden. In den USA müssen die Fernsehzuschauer ganze Senderpakete nehmen, und nicht einzelne Sender. Das stört viele, und deswegen beklagen etwa Top-Sender wie ESPN sinkende Abozahlen.
Oder lieber Twitter?
Eine andere Option für den Disney ist der Kauf von Twitter. Twitters Mitgründer und aktueller Chef, Jack Dorsey, sitzt schon seit 2013 im Verwaltungsrat von Disney. Er hatte zuletzt das Ziel ausgegeben, Twitter stärker zum Ort zu machen, an dem sich Menschen über aktuelle Ereignisse informieren und will noch mehr auf Video setzen.
Wie das Wall Street Journal berichtet, wird es in dieser Woche ernst: Twitter will die Übernahmeangebote prüfen.
Disney geht neue Wege – gut so
Iger zeigte in seiner gut zehnjährigen Amtszeit ein exzellentes Gespür bei Übernahmen im Kreativ-Bereich, hatte aber weniger Glück bei Deals im Online-Bereich. Das könnte sich nun ändern. Beide Übernahmen wären auf jeden Fall „big deals“ und würden Disney bei seiner Internet-Strategie mit einem Schlag weit voranbringen. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Disney wird sich zum Positiven entwickeln, die Aktie ist ein klarer Kauf.