Nach vielen Verlustwochen am Stück hat sich die Aktie von Walt Disney zuletzt stabilisiert. Nun veröffentlichte das Unternehmen einige Finanzdaten für sein Sports-TV-Netzwerk. Allerdings berichteten Analysten, dass die Sparte schwächere Margen aufwies als erwartet, weshalb die Aktie am Donnerstag nicht vom Fleck kam.
Die eigenständigen Finanzdaten für Disneys Sportsegment "werden dem Mutterunternehmen dabei helfen, sich auf die Zukunft des Sportsenders vorzubereiten, indem potenziell externe Investoren angezogen werden", wobei die Finanzdaten "eine mögliche Bewertung von etwa 22 Milliarden Dollar" nahelegen, so die Experten von Bloomberg Intelligence.
KeyBanc Capital Markets bewertete die Offenlegung als neutral für die Aktie. Die Experten wiesen wiesen jedoch darauf hin, dass "Investoren wahrscheinlich enttäuscht über die Betriebsmarge vom Sportsegment im Jahr 2022 im mittleren Zehnerbereich sein werden" und "es für Disney schwierig sein wird, einen wesentlich besseren Betriebsgewinn zu erzielen, da die Kosten für Sportrechte steigen". Andererseits sei es überraschend, wie profitabel die Entertainment Linear Networks seien.
Macquarie, ebenfalls neutral eingestellt, betonte, dass die Zahlen im Großen und Ganzen wie erwartet seien, aber dennoch Einblicke böten. Die Offenlegung könne dazu beitragen, Erwartungen an die finanzielle Situation eines zukünftigen ESPN-OTT-Dienstes zu setzen und Bewertungsparameter festzulegen. Dass die Marge niedriger sei, sei angesichts der hohen Kosten für Sportrechte nicht überraschend.
Barclays hebt hervor, dass die Finanzdaten "in Verbindung mit Plänen zum Verkauf von Vermögenswerten möglicherweise zu einer stärkeren Fokussierung auf einen Bewertungsansatz im Gesamtpaket führen werden". Die Margen seien niedriger als erwartet, was jedoch auf die Einbeziehung der indischen Sportkanäle des Unternehmens in das Sportsegment zurückzuführen sei, da Disney erhebliche Kosten für Cricket-Rechte gezahlt habe, selbst als die Verteilung aufgrund eines schweren Trägerstreits vorübergehend verloren gegangen sei.
Mit den ersten Zahlen steht fest, dass das Sportsegment keine große Cash-Cow für Disney sein wird. Allerdings dürfte es dem Unternehmen einen ordentlichen Cashflow und zusätzliche Kunden bescheren. Die weitere Entwicklung bleibt vorerst abzuwarten. DER AKTIONÄR rät, an der Seitenlinie zu bleiben.