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Diese Strategie schlägt den Markt um Längen - Börsenexperte Gebert erklärt sein System

Diese Strategie schlägt den Markt um Längen - Börsenexperte Gebert erklärt sein System
Foto: Börsenmedien AG
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Stefan Sommer 03.01.2019 Stefan Sommer

Das letzte Jahr war für Investoren nicht einfach. Die Indizes mussten deutlich Federn lassen und auch das neue Jahr fängt nicht besser an. Mit der Strategie von Thomas Gebert hätte man aber auch in dieser Phase eine gute Rendite erzielen können. Im Interview erklärt uns der Börsenexperte was hinter seinem System steckt.

DER AKTIONÄR: Herr Gebert, wir registrieren viel Nachfrage nach ihrer 16-Wochen-Strategie. Erklären Sie uns die bitte noch einmal.

Thomas Gebert: Die Börsenkurse werden weniger durch die einlaufenden Wirtschaftsdaten als durch die Stimmungen der Marktteilnehmer beeinflusst. Diese Stimmungen, die Umschwünge von Pessimismus zu Optimismus und umgekehrt, folgen einem festen zeitlichen Rhythmus. So setzt die 16-Wochen-Strategie in den freundlichsten Wochen dieses Taktes auf steigende Kurse und in den schwächsten auf fallende. Die Strategie ist so konzipiert, dass sie ein möglichst geringes Risiko beinhaltet. Erstens ist sie in den 16 Wochen eines Taktes nur in sechs Wochen überhaupt investiert. 62,5 Prozent der Zeit liegt das Geld bar auf dem Konto. Da kann schon mal nichts passieren. Von den sechs Wochen, die sie investiert ist, ist sie drei Wochen long und drei Wochen short, setzt also in drei Wochen auf steigende und in drei anderen Wochen auf fallende Kurse. Im Mittel ist sie damit also richtungsneutral. Bei einer zufälligen statistischen Verteilung der Kursbewegungen sollte diese Strategie auf Dauer plus minus Null ergeben. Wenn diese Strategie also eines Tages nicht mehr funktioniert und die Kurse sich rein zufällig bewegen, sollte auf Dauer kein Minus entstehen. „Fail safe“ haben wir das früher im Physiklabor genannt. Sie geht also keine Richtungswette ein. Damit ist das Risiko minimal. Ich wollte bei dieser Strategie nicht den möglichen Gewinn maximieren, sondern das Risiko minimieren.

Und das klappt?

Im letzten Jahr hat das jedenfalls sehr gut geklappt. Die 16-Wochen-Strategie hat ein Plus von fast 20 Prozent geliefert, während der DAX knapp 20 Prozent gefallen ist. Das Ergebnis steht also 120 zu 80. Der 16-Wochen-Stratege hat gegenüber dem Jahresanfang 2018 heute 50 Prozent mehr Geld als der DAX-Dauerinvestor.

Wird sie in diesem Jahr wieder funktionieren?

Das weiß ich nicht. Generell sagt man ja - nicht ohne Grund - dass eine Strategie in dem Moment aufhört zu funktionieren, in dem man sie gefunden hat. „Peak Performance“ nennt man das. Das heißt, man findet nur eine Strategie, die gerade ihren Maximalwert durchläuft. Danach verschwindet der Effekt wieder. Auf die 16-Wochen-Strategie trifft das offensichtlich nicht zu. Ich habe sie schon in meinem Buch „Was zu tun ist, wenn es soweit ist“ im Jahr 2016 beschrieben. Und sie hat 2018 immer noch funktioniert. Ob sie 2019 auch so gut funktioniert, kann ich nicht sagen. Aber, und das ist das Wichtigste, es ist nicht schlimm, wenn sie in diesem Jahr nicht funktioniert. Der statistische Erwartungswert dieser Strategie bei einer zufälligen Verteilung der Kursbewegungen ist plus minus Null.

Wie sah es denn vor 2018 aus? Lief es da auch so gut?

Hätte man im Jahr 2000 mit dieser Strategie begonnen, hätte man das eingesetzte Kapital verdreiunddreißigfacht, während der DAX gerade mal 56 Prozent klettern konnte.

Foto: Börsenmedien AG

Wie geht es denn jetzt weiter?

Am 7. Januar um 17:30 Uhr beginnen die in der Regel freundlichen Wochen Nummer 13, 14 und 15 im 16-Wochen-Takt. Dann sollte sich ohne irgendeinen erkennbaren äußeren Grund auf mysteriöse Weise die Stimmung aufhellen und die Anleger wieder Aktien kaufen. Ich bin gespannt.

Mehr Informationen zu Thomas Gebert und der 16-Wochen-Strategie finden Sie unter www.gebertbrief.de

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