Ein großer Kurznachrichtendienst hat am Montag seine Bücher geöffnet und die Erwartungen der Analysten wortwörtlich pulverisiert. Die Aktie schoss knapp vier Prozent ins Plus - Allzeithoch. Die Rede ist allerdings nicht von Twitter.
Gemeint ist Weibo, der größte Mikro-Bloggingdienst Chinas und gleichzeitig das asiatische Äquivalent zu Twitter. Der Konzern, der 2009 von der Sina Corporation gegründet wurde, legte nachbörslich seine Zahlen fürs zweite Quartal vor und überzeugt sowohl Analysten als auch Anleger.
Der Umsatz im zweiten Quartal belief sich auf 146,9 Millionen Dollar – ein Plus von 36,3 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Experten hatten nur mit 142,3 Millionen Dollar gerechnet. Der Nettogewinn stieg von 4,2 Millionen auf 25,9 Millionen Dollar. Vor allem die Werbesparte und das starke Nutzerwachstum überzeugen: Die monatlichen User stiegen um 33 Prozent auf 282 Millionen an. Die Zahl der täglich Aktiven sogar um 36 Prozent auf 126 Millionen.
CEO Wang Gaofei sagt zur Bilanz: „Das Nutzerwachstum wird weiterhin stabil bleiben. Vor allem auf mobilen Endgeräten, wo Live-Videos immer beliebter werden“. Gute Aussichten also fürs zweite Halbjahr. Das kann auch Finanzvorstand Herman Yu bestätigen. Er erwartet für das laufende und das kommende Geschäftsjahr eine weiter steigende Marge. In diesem Quartal sprang diese um 14,9 Prozent im Jahresvergleich an.
Eine Aktie für Fans
Die Aktie läuft nach wie vor wie am Schnürchen. Nach Bekanntgabe der Zahlen sprang sie knapp vier Prozent ins Plus und notiert damit auf einem neuen Allzeithoch. Fundamental werden die Papiere zwar langsam teuer, dennoch beweisen die jüngsten Zahlen, dass sich ein Investment allemal lohnt und noch Luft nach oben ist. Um es auf den Punkt zu bringen: Anleger, die Fans vom Twitter-Konzept, aber mit dem charttechnischen Bild nicht zufrieden sind, sollten in den China-Klon Weibo investieren.