Nicht nur etliche Tech-Aktien haben in den vergangenen Monaten massiv an Wert eingebüßt, auch der Euro zeigt sich schwach wie lange nicht. Innerhalb von vier Wochen hat die Gemeinschaftswährung gegenüber dem Dollar fünf Prozent verloren, das Minus seit einem Jahr summiert sich auf 13 Prozent. Stand jetzt ist die Parität nur eine Frage der Zeit. Auch Eurokurse merklich unterhalb von einem Dollar sind absolut denkbar.
Bei manchem werden da schon Erinnerungen wach an die Jahrtausendwende. 2000, als es ihn nur als Buchgeld gab, ging es mit dem Euro immer weiter abwärts bis schließlich auf 0,83 Dollar. Vertrauen in die Gemeinschaftswährung gab es damals kaum, Volkswirte sprachen von einem Geburtsfehler, da eine Währungsunion ohne gemeinsame Steuer- und Wirtschaftspolitik nicht funktionieren könne.
Tat sie aber doch, wie die Entwicklung der folgenden Jahre zeigte, als der Euro die meiste Zeit mehr als einen Dollar kostete. Aber derzeit geht der Trend klar nach unten. Der Dollar ist angesichts der ganzen Unsicherheiten als sicherer Hafen stark gefragt: Die Ukraine-Krise belastet Europa viel mehr als die USA – dreht Putin den Gashahn ab, droht uns eine längere Rezession. Der Euro bliebe unter Druck.
Doch es gibt etliche Unternehmen, für die der schwache Euro ein Segen wäre, da sie viel in die USA exportieren. Die positiven Währungseffekte bescheren ihnen mehr Umsatz und Gewinn. Vor allem Deutschland würde profitieren: 2021 lieferten hiesige Firmen Waren im Wert von 122 Milliarden Euro in die Vereinigten Staaten und damit so viel wie nie zuvor.
In seiner Titelstory analysiert DER AKTIONÄR neun Unternehmen, die klare Gewinner des Euro-Absturzes sind – und die auch sonst ein paar Argumente liefern, in diese Aktien zu investieren.