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08.09.2018 Thomas Bergmann

Die Software für den besten Service - Börsenneuling als Outperformer

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SERVICEWARE INH

Seit Mitte April ist das Softwareunternehmen Serviceware an der Börse ... und das mit gutem Erfolg. Während der breit gefasste CDAX mit knapp vier Prozent im Minus liegt, kommt die Aktie des Börsenneulings auf ein Plus von 6,5 Prozent. Die Outperformance dürfte anhalten, denn die Kassen des Software-Hauses sind noch gut gefüllt.

Mit der Software von Serviceware können Unternehmen ihren Kundenservice automatisieren und den gesamten Prozess aus einer Hand steuern. Das bringt Effizienz, und spart Kosten. Diese Vorteile haben bereits mehr als 500 Kunden schon für sich entdeckt, darunter sogar neun DAX-Konzerne. Damit braucht sich die Firma vor der scheinbar übermächtigen Konkurrenz aus den USA, Konzerne wie Servicenow und Apptio, nicht verstecken. Ferner schreibt Serviceware seit seiner Gründung Gewinne – anders als die chronisch defizitären US-Rivalen.

Taten folgen Worten

Wie beim Börsengang versprochen, setzt Serviceware sein frisches Cash für Zukäufe ein. Mit der Übernahme von SABIO, einem führenden Anbieter für Knowledge-Management-Lösungen, ist Serviceware ein echter Coup gelungen. Die Kombination der bisherigen Software von Serviceware mit der SABIO-Lösung bietet nicht nur die Möglichkeit, Serviceprozesse - auch mittels künstlicher Intelligenz - weiter zu verbessern. Der Zukauf eröffnet auch gehörig Cross-Selling-Potenzial, denn weniger als zehn Prozent der SABIO-Kunden finden sich in Servicewares Kundenkartei.

Das Unternehmen aus Bad Camberg dürfte für SABIO zwischen 9,0 und 9,5 Millionen Euro in Cash bezahlt haben. Das ist lediglich das Doppelte des Jahresumsatzes.

Darüber hinaus hat Serviceware wie angekündigt seine Expansion ins Ausland vorangetrieben. Mit der Gründung der Serviceware UK erfolgte der Markteintritt in Großbritannien, dem größten IT-Markt Europas. Gleichzeitig hat sich das Unternehmen die Dienste von Ronnie Wilson gesichert. Der ehemalige Vice President EMEA bei Dell übernimmt die operative Verantwortung für UK und unterstützt sämtliche internationale Aktivitäten außerhalb der DACH-Region.

Günstig im Peergroup-Vergleich

Nach Einschätzung von Analysten dürfte Serviceware in diesem Geschäftsjahr (per 30.11.) auf einen Umsatz von etwa 55 Millionen Euro kommen. 2019 werden 69 und 2010 86 Millionen Euro erwartet. Der Nettogewinn soll sich im gleichen Zeitraum von rund fünf auf circa 10,5 Millionen mehr als verdoppeln.

Bei einem prognostizierten Gewinn von 73 Cent je Aktie für 2019 ist die Aktie im Vergleich zur US-Konkurrenz ein Schnäppchen. Servicenow kommt auf ein KGV von 47, Apptio gar auf 90. Nichtsdestotrotz sind auch die 35 von Serviceware nicht billig - zudem muss das Unternehmen erst einmal die Zahlen liefern.

Outperformance möglich

Sollte der Gesamtmarkt weiter schwach tendieren, wird sich auch die Serviceware-Aktie nur schwer behaupten können. Mit dem Geld in der Kriegskasse und der starken Position auf dem europäischen Markt, sind aber die Analystenprognosen erreichbar und damit auch zum Beispiel das Kursziel von Hauck & Aufhäuser von 30 Euro. DER AKTIONÄR empfiehlt ein erstes Abstauberlimit bei 24,50 Euro.

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