Im ersten Quartal 2011 brachen die Umsätze von Q-Cells um 46 Prozent ein, gleichzeitig wurde ein hoher Verlust ausgewiesen. Die Prognose für das Gesamtjahr musste wegen anhaltender Unsicherheiten zurückgenommen werden. Droht ein erneutes Abrutschen der Aktie auf die alten Tiefstkurse?
Aufgrund einer schwachen Nachfrage im ersten Quartal haben sich die Umsätze von Q-Cells im ersten Quartal 2011 von 232 auf nur noch 125 Millionen Dollar reduziert - ein Einbruch um 46 Prozent. Das operative Ergebnis (EBIT) lag mit einem Minus von 10,6 Millionen Euro leicht unter Vorjahresniveau (-9,3 Millionen). Unter dem Strich entstand ein Fehlbetrag von 41,1 Millionen Euro.
Schrumpfende Margen
Das vorgelegte Ergebnis von Q-Cells liegt deutlich unter den Erwartungen der Analysten, die lediglich mit einem halb so hohen Verlust gerechnet hatten. Die Erklärung des überraschend hohen Verlustes klingt einleuchtend: Anhaltend hohen Einkaufspreisen für Solarwafer stand eine schwache Nachfrage und entsprechender Druck auf die Verkaufspreise gegenüber.
Unsichere Zukunft
Der Ausblick des Solarkonzerns ist vage: Sowohl das zweite Quartal als auch das Gesamtjahr 2011 sei mit „hohen Unwägbarkeiten behaftet". Vor diesem Hintergrund könne man sein ursprüngliches Ziel, im Jahr 2011 Umsätze auf Vorjahresniveau zu erzielen, nur erreichen, wenn die Marktnachfrage im zweiten Halbjahr anzieht.
Q-Cells-Vorstandschef Nedim Cem kommentierte das vorgelegte Zahlenwerk mit Durchhalteparolen: „Trotz des derzeit anspruchsvollen Marktumfelds sind wir davon überzeugt, dass wir mit unserer strategischen Neuausrichtung auf dem richtigen Weg sind." Die Anleger sind anderer Meinung, sie schicken die Aktien von Q-Cells auf Talfahrt. Kurz nach Handelsstart verliert das Papier rund vier Prozent an Wert.
Test des Allzeit-Tiefs?
Umsatzeinbruch, Erwartungen verfehlt und ein bestenfalls verhaltener Ausblick - es spricht viel dafür, dass die zuletzt ohnehin schwache Aktie von Q-Cells noch weiter an Wert verliert. Auch charttechnisch ist die Situation beängstigend: Die Aktie steuert geradewegs in Richtung ihrer alten Tiefstkurse, die im Dezember 2010 bei knapp unter zwei Euro markiert wurden. Anleger sollten um den Wert einen großen Bogen machen.