Northern Data ist eine der spannendsten Aktien auf dem deutschen Kurszettel. Gestartet als reiner Bitcoin-Miner hat sich die Frankfurter Firma in den vergangenen Jahren zum breit aufgestellten Datencenter-Infrastrukturprovider gemausert – Advertorial.
Neben dem in der Tochter Peak Mining gebündelten BTCMining baut und verwaltet Northern Data unter der Marke Ardent Datencenter für Dritte. Am wichtigsten ist aber die Tochter Taiga Cloud, die dank einer Elitepartnerschaft mit Nvidia zu einem führenden europäischen CloudComputing-Dienstleister avanciert. Wir haben mit Gründer und CEO Aroosh Thillainathan unter anderem über die Wachstumschancen im KI-Bereich gesprochen und viel Spannendes erfahren.
Herr Thillainathan, fangen wir mit dem kritischsten Punkt an: Seit drei Jahren schafft es Northern Data nicht, pünktlich einen Jahresabschluss zu erstellen. Wie kann das sein?
Aroosh Thillainathan: Northern Data agiert in einem der am schnellsten wachsenden, aber auch sich am schnellsten verändernden Märkte überhaupt. Wir haben es geschafft, uns hier als Innovationsführer zu positionieren. Zum Beispiel haben wir deutlich früher als Mitbewerber das Thema Cloud-Computing in Angriff genommen. Das geht einher mit zahlreichen Akquisitionen, Umstrukturierungen et cetera, aber eben aus positivem Grund. Gleichzeitig haben wir uns bewusst für eine der größten Wirtschaftsprüfungsgesellschaften entschieden. Das ist eine Menge für eine junge Firma.
Und das führt dazu, dass der Jahresabschluss nicht so zeitig fertig wird, wie man es gewohnt ist?
Ja. Ich will mich hier nicht rausreden, wir müssen besser und schneller werden und tun das auch. Was ich allerdings betonen will, ist, dass wir in den vergangenen beiden Jahren am Ende vom Abschlussprüfer jeweils ein uneingeschränktes Testat zu unseren Abschlüssen erhalten haben. Für dieses Jahr erwarten wir den Abschluss der Prüfung unserer Abschlüsse im vierten Quartal und dank der Implementierung von SAP dann ab 2024 eine deutlich schnellere Vorlage.
Im Bereich Cloud-Computing feiert Northern Data gerade große Erfolge. Nvidia hat Sie als größte europäische Firma und derzeit nur 15 Elite-CSPs weltweit zum Elite-Partner erkoren. Wie kam es zu dieser Partnerschaft?
Das disruptive Potenzial von künstlicher Intelligenz haben wir bereits 2020 erkannt – und vor allem die riesige Rechenkapazität, die hierfür benötigt wird. Wir sind daher schon seit 2020 ein großer Kunde von Nvidia. Die Erlöse aus dem Mining haben den Aufbau der Datencenterinfrastruktur und den Kauf von Hardware der neuesten Generation finanziert. Inzwischen wollen sehr viele Firmen im KI-Markt Fuß fassen und wir sind bereits ganz vorn mit dabei.
Dieses Jahr haben Sie mehrere Barkapitalerhöhungen, teilweise durch Ausgabe von Aktien, teilweise durch Ausgabe von Wandelanleihen, durchgeführt und Ihre Aktionäre damit stark verwässert.
Am Ende ist für unsere Aktionärinnen und Aktionäre entscheidend, dass mehr Gewinn pro Aktie herauskommt. Wir haben gerade die einmalige Chance, eine der größten Cloud-Computing-Infrastrukturplattformen der Welt zu werden. Nummer 1 in Europa sind wir schon. Hierfür braucht es genügend Eigenkapital.
Zusätzlich sind Sie dabei, eine Firma namens Damoon gegen Ausgabe von neuen Aktien zu übernehmen. Diese ist erst vor Kurzem gegründet worden. Das sieht seltsam aus.
Das deutsche Aktienrecht ist sehr inflexibel, was die schnelle Ausgabe von neuen Aktien gegen Bareinlage angeht. Mit den erwähnten Barkapitalerhöhungen haben wir kurzfristig bereits alle diese Möglichkeiten voll ausgeschöpft. Damoon ist ein Investmentvehikel, das über 20 Nvidia Pods mit je 512 H100-GPUs verfügt. Wir sind dabei, dieses Investmentvehikel als Sacheinlage gegen Ausgabe neuer Aktien vollständig zu übernehmen, und zwar zu genau der Bewertung, die uns diese Pods gekostet hätten, wenn wir diese direkt von Nvidia gekauft hätten. Dies ist ein sehr guter Deal für uns. Ich bin überzeugt, dass diese Transaktion großen Mehrwert für unsere Aktionärinnen und Aktionäre schaffen wird.
Wie viele Aktien werden ausstehend sein nach all diesen Kapitalmaßnahmen und nach Abschluss der Damoon-Übernahme?
Rund 53,5 Millionen Aktien.
Wird es weitere Verwässerungen geben?
Stand heute konzentrieren wir uns für das weitere Wachstum auf die Aufnahme von Fremdkapital.
Ab wann ist diese GPU-Hardware der neuesten Generation voraussichtlich online und generiert Umsätze?
Sukzessive bereits ab dem vierten Quartal 2023, vollständig dann voraussichtlich Mitte des kommenden Jahres.
Über wie viele Datencenter verfügt Northern Data aktuell?
Wir verfügen aktuell über zehn Standorte in Schweden, Norwegen, Deutschland, den Niederlanden, Kanada und den USA. Unser größtes HPC-Rechenzentrum in Schweden umfasst allein mehr als 40 MW.
Welche Kunden wollen Sie überzeugen und was ist Ihr Wettbewerbsvorteil?
Vor allem europäische Unternehmen wie Autohersteller, generative KI-Softwarefirmen und so weiter, aber wir sind auch offen für die Aufnahme von sogenannten Hyperscalern wie Microsoft. Für viele Kunden ist es ein sehr wichtiges Kriterium, dass ihre Daten in der EU bleiben, dies ist ein entscheidender Wettbewerbsvorteil für uns. Ebenfalls sehr positiv: Unsere europäischen Datencenter werden CO2-neutral betrieben.
Verliert das Bitcoin-Mining dann komplett an Bedeutung?
Nein, wir wollen auch im Bereich Bitcoin-Mining sehr stark wachsen – vor allem in unseren Datencentern in Nordamerika. Letzte Woche haben wir vermeldet, dass wir für 150 Millionen US-Dollar weitere ASICs-Chips – also Chips, die man für Bitcoin-Mining braucht – geordert haben. Und dieser Geschäftsbereich macht jetzt bei BTC-Kursen von über 25.000 Euro auch wieder große Freude.
Wie viel Umsatz und Gewinn wird Northern Data voraussichtlich im Geschäftsjahr 2024 machen?
Wir haben bisher keine konkrete Prognose für 2024 veröffentlicht. Allerdings kann sich jeder Leser eine grobe Vorstellung aus allgemein zugänglichen Informationen erarbeiten: Allein die 20 H100-Pods sind in Summe 10.240 GPUs. Der Mietpreis pro Stunde für eine GPU liegt derzeit bei circa drei bis vier Euro. Jetzt muss man sich nur eine Meinung bilden, wie viele Stunden pro Jahr wir unsere H100 ausgelastet bekommen und wie sich die Mietpreise entwickeln. Und ich glaube, jeder kennt die derzeit schon fast verrückt hohe Nachfrage nach genau dieser Rechenkapazität. Ergänzend haben wir noch unsere bestehenden Nvidia-A100- und -A6000-GPUs in Betrieb und natürlich noch unser Bitcoin-Mining. Ich bin sehr optimistisch für die kommenden Jahre.
Hinweis: Für den Inhalt des Textes ist allein der Autor des Advertorials, Aroosh Thillainathan Gründer und CEO der Northern Data AG verantwortlich.