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Die in den vergangenen Wochen ohnehin stark unter Druck stehende Solarbranche wird ihre schlechten Schlagzeilen nicht los. Mit Canadian Solar hat heute ein weiterer Modulhersteller Quartalszahlen präsentiert, die den Erwartungen des Marktes nicht gerecht werden.
Egal ob SolarEdge, Enphase Energy, SMA Solar oder JinkoSolar, reihenweise fallen Solaraktien nach Veröffentlichung ihrer Quartalszahlen auf neue Tiefs. Die Branche hat seit Wochen mit einer Abwärtstrendbeschleunigung zu kämpfen und verprellt so ihre im letzten Jahr noch erfolgsverwöhnten Investoren.
Canadian Solar sorgt für die nächste Enttäuschung
Mit zweistelligen Kursverlusten sorgt heute Canadian Solar für den nächsten Nackenschlag. Der Markt straft gnadenlos das vergleichsweise geringe Wachstum sowie die Verfehlung der Umsatzprognose ab.
Gegenüber dem Vorjahr haben sich die Kanadier nur um 2,2 Prozent auf 2,36 Mrd. Dollar steigern können; Analysten hatten mit Erlösen in Höhe von 2,5 Mrd. Dollar gerechnet. Die deutliche Verlangsamung beim Wachstum überschattet denn auch, dass sich der Gewinn pro Aktie mit 2,39 Dollar äußerst stark zeigte, und die Marktprognose von 1,34 Dollar pro Aktie pulverisieren konnte. Netto hat das Unternehmen 170 Mio. Dollar verdient.
Das Volumen ausgelieferter Module kletterte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 62 Prozent auf eine Gesamtleistung von 8,2 Gigawatt, davon gingen 41 Megawatt an unternehmenseigene Solarparks. Die Auftragsbücher sind mit einem Backlog von 25 Gigawatt ordentlich gut gefüllt.
Schwache Prognose und Abschreibungen enttäuschen
Dass die Aktie heute keinerlei Gegenliebe erhält, dürfte erstens am extrem schwachen Ausblick liegen: Statt der erwarteten 2,5 Mrd. Dollar im kommenden Quartal hat das Management lediglich Erlöse von 1,9 bis 2,1 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt. Auch die Prognose für das Gesamtjahr blieb mit einer Midpoint-Guidance von 8,75 Mrd. Dollar weit hinter der Schätzung von 9,33 Mrd. Dollar zurück.
Zweitens hat das Unternehmen aufgrund hoher Lagerbestände, dieser Trend zeichnet sich inzwischen branchenweit ab, Abschreibungen vornehmen müssen. Dadurch wurde auch bei der Bruttomarge die Prognose verfehlt. Analysten hatte eine operative Marge von etwa 20 Prozent erwartet, Candian Solar konnte nach den Abschreibungen aber nur 18,6 Prozent vorweisen. Die Furcht vor sinkenden Margen hat Investoren in den vergangenen Wochen auch bei Enphase Energy und SolarEdge die Flucht ergreifen lassen.
Ein zweistelliger Tagesverlust, aktuell 11,5 Prozent, ist das letzte, was die ohnehin angeschlagene Aktie gebrauchen kann: Candian Solar fällt damit wie zuvor JinkoSolar unter eine mehrjährige Unterstützungslinie, sodass eine Fortsetzung des ohnehin dynamischen Abwärtstrends wahrscheinlich ist.
Eine Bodenbildung dürfte sich frühestens in einigen Wochen abzeichnen, bis dahin müssen Anleger mit weiteren Verlusten rechnen.
Auch die Quartalszahlen von Candian Solar können in der Solarbranche nicht für positive Schlagzeilen sorgen, die miese Stimmung und mit ihr weitere Kursverluste dürften daher anhalten.
Anleger meiden die Branche zunächst, die Papiere von Candian Solar nach dem Bruch der Unterstützungslinie ohnehin, und warten eine nachhaltige Bodenbildung der Branchenwerte ab,
