Die Experten der Wirtschaftswoche stellen fest: Der Aktienkurs der Deutschen Bank braucht dringend ein neues Hilfsprogramm. Das begründen sie charttechnisch, da sich der Kursverlauf sehr gut für eine solche Analyse eignet. In den Jahren 2006 bis 2008 bildete sich eine Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS), was als Warnung vor sinkenden Kursen zu verstehen ist. Als die Nackenlinie unterschritten worden ist, brach die Notierung zusammen. Erst als die Deutsche Bank im Jahr 2009 indirekt etwa zwölf Milliarden Dollar aus dem Rettungsprogramm des Notenbanksystems Fed für den US-Versicherungskonzern AIG erhielt, stieg der Kurs um 280 Prozent auf 53 Euro. Danach bildete sich bis zum Jahr 2011 eine Rechteckformation. Nachdem die untere Begrenzungslinie unterschritten war, sackte die Notierung erneut ab. Ende des Jahres 2011 vereinbarte die Europäische Zentralbank (EZB) ein langfristiges Darlehen an die Deutsche Bank; von Ende 2011 bis Anfang 2012 legte der Kurs wieder zu, um danach wieder auf die Anfang des Jahres 2009 begonnene Aufwärtstrendlinie zu sinken. Dort half EZB-Präsident Mario Draghi weiter, als er erklärte, der Euro (die europäischen Banken) werden gerettet, egal wie viel es die Menschen in Europa und der Welt kostet. Der Kurs der Deutschen Bank stieg erneut bis Ende 2012. Seither hat sich erneut eine Rechteckformation gebildet, dessen untere Begrenzungslinie bei 30 Euro liegt. Knapp darunter verläuft eben die seit Anfang 2009 gültige Aufwärtstrendlinie. Wenn die Rechteck-Grundlinie unterschritten wird, dürfte auch die Aufwärtstrendlinie unterboten werden und es droht ein Absturz bis auf die Kurse von Anfang 2009, wenn die Deutsche Bank nicht schnell neues Geld bekommt.
Börsenwelt Presseschau (Aus gegebenem Anlass: Der vorhergehende Text ist von der genannten Publikation übernommen sowie üblicherweise sinnwahrend gekürzt und verständlicher formuliert. Anmerkungen der Börsenwelt-Redaktion stehen ausschließlich in Klammern und sind mit dem Vorsatz "Anmerkung der Redaktion" gekennzeichnet. Eine Presseschau gibt Texte anderer Presseorgane wieder, ohne deren Sinn zu verändern. Kollege H. G. hat auf folgendes hingewiesen: Die Bezeichnung "endlos laufender Call-Optionsschein" ist nicht korrekt beziehungsweise irreführend, denn Optionsscheine (im strengen Sinne) haben immer eine Laufzeit. Korrekt müsste es "Turbo-Call-Optionsschein" etc. heißen. Im Sinne der leichteren Lesbarkeit behalten wir jedoch die Formulierung "endlos laufender Call-Optionsschein" bei.)
DIE HANDELSCHANCEN der Woche auf den Punkt gebracht