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So etwas hat man lange nicht gesehen: Europäische Aktien laufen amerikanischen Titeln den Rang ab! Seit Jahresbeginn liegt der Euro Stoxx 50 neun Prozent im Plus, der Dow Jones aber nur 1,5 Prozent. Damit setzt sich die im Spätherbst begonnene Outperformance fort: Seit Ende November hat der Euro Stoxx 50 fünf Prozent gewonnen, während der Dow 2,6 Prozent eingebüßt hat.
Gründe dafür gibt es einige. Zum Beispiel das Ende von Chinas No-Covid-Politik, von dem europäische Firmen klar mehr profitieren als amerikanische. China ist der wichtigste Handelspartner der Europäischen Union – 2021 wurden Waren im Wert von 700 Milliarden Euro in das Land exportiert, was 16 Prozent des gesamten EU-Warenverkehrs entsprach. Die USA hingegen exportierten zuletzt lediglich Waren im Wert von 140 Milliarden Euro – beim Handel mit der EU nehmen amerikanische Firmen das Doppelte ein.
Darüber hinaus reagieren die europäischen Börsen erleichtert auf den Absturz der Energiepreise. In Europa sind die Preise für Strom und Sprit sowieso schon deutlich höher als in den USA, der torpedohafte Anstieg hat die Unternehmen noch stärker belastet. Die gesunkenen Energiepreise haben einen großen Anteil daran, dass die Inflationsrate zuletzt spürbar zurückgekommen ist. Der Trend dürfte sich fortsetzen, eine Zinswende wird voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte starten. Parallel sieht es sehr danach aus, dass es nur eine milde Rezession geben wird. Gut für die Unternehmensgewinne, gut für die Aktienkurse.
Und als dritter Punkt: Europäische Aktien sind viel günstiger zu haben als amerikanische. Der Euro Stoxx 50 kommt auf ein 2023er-KGV von 12,5, der Dow Jones auf eines von 17,3 und der marktbreite S&P 500 kommt auf ein KGV von 18.
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