Diageo, einer der größten Spirituosenhersteller der Welt, kämpft seit Jahren mit sinkenden Margen. Allein in den vergangenen zwölf Monaten ist die Aktie deshalb um rund 25 Prozent gefallen. Nun der nächste Paukenschlag: Die Deutsche Bank stuft Diageo auf „Sell“ herab.
Die Deutsche Bank sieht einen weiteren Rückgang der Nachfrage nach Spirituosen und erwartet daher bei Diageo einen Umsatzrückgang. Erst 2026 soll es mit Umsatz und Aktienkurs wieder bergauf gehen. Diageo selbst rechnet beispielsweise für Lateinamerika und die Karibik mit einem Rückgang des organischen Umsatzes um mehr als 20 Prozent im ersten Halbjahr 2024.
Hinzu kommen auch noch Schwierigkeiten in Schlüsselmärkten wie China und die Auswirkungen des Handelsstopps im Nahen Osten aufgrund des Konflikts in Israel. Vor diesem Hintergrund stuft die Deutsche Bank die Diageo-Aktie mit „Sell“ und einem Kursziel von 2450 Britischen Pence (28,62 Euro) ein, obwohl die Aktie mit einem KGV von 17 so günstig bewertet ist wie zuletzt 2014.
Trotz dieser Herausforderungen bleibt das Management von Diageo für die langfristige Zukunft des Unternehmens optimistisch und erwartet eine Rückkehr zu einem organischen Umsatzwachstum von fünf bis sieben Prozent für die Geschäftsjahre 2024 und 2025. Das Unternehmen sieht auch Verbesserungen in der Lieferkette, die zu ähnlichen Wachstumsraten bei Betriebsergebnis und Cashflow führen sollten.
Aus charttechnischer Sicht ist die Diageo-Aktie zuletzt unter die Unterstützung bei 2870 Pence (33,52 Euro) gefallen. Die nächste Haltemarke wäre nun erst das Tief vom November 2020 bei 2474 Pence (28,90 Euro), was in etwa auch mit dem Kursziel der Deutschen Bank korreliert.
Die Aktie von Diageo befindet sich vorerst weiter auf dem absteigenden Ast. In der Nähe des November-Tiefs können Anleger jedoch aufgrund der charttechnischen Unterstützung und der dann noch attraktiveren KGV-Bewertung auf eine Bodenbildung hoffen.