Die Aktie der DHL Group hat in der Vorwoche erneut nachgegeben. Für viele Marktteilnehmer – und den Vorstandsvorsitzenden Tobias Meyer, der das niedrige Kursniveau zum Kauf von Aktien im Volumen von 194.000 Euro genutzt hat – ist der DAX-Titel klar unterbewertet. Dieser Meinung sind auch die Experten von Goldman Sachs.
So hat die US-Investmentbank die Einstufung für die DHL Group nach einer Investorenveranstaltung auf "Buy" mit einem Kursziel von 51 Euro belassen, was 32 Prozent über dem gestrigen Schlusskurs liegt. Analyst Patrick Creuset erklärte, die wichtigste Nachricht sei das Zutrauen des Managements in die Wachstumsperspektiven des Express-Geschäfts gewesen. Der Logistikkonzern könne von einer Erholung der Volumina in diesem Segment profitieren.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hat das Kursziel für die Dividendentitel von 48,00 auf 46,50 Euro verringert und die Einstufung auf "Outperform" belassen. Analyst Alexander Irving betonte, dass der operative Gewinn (Ebit) hinter den Erwartungen zurückgeblieben sei. Als Hauptursache dafür sehe er die europäischen Nachfragetrends im Expressgeschäft, die unter anderem eine anhaltende Nachfrageschwäche verursachten. Er reduzierte seine Gewinnprognosen für das laufende und das kommende Jahr.
Hingegen rät die UBS nun nicht mehr zum Kauf. Analyst Cristian Nedelcu hat sein Anlagevotum von "Buy" auf "Neutral" abgestuft. Zudem wurde das Kursziel von 53 auf 41 Euro gesenkt. Nachdem der Logistikkonzern mit Quartalszahlen und Ausblick enttäuscht habe, reduziere er seine operativen Ergebnisschätzungen (Ebit) für 2024 und 2025. Er rechne nun mit einer späteren und schwächeren Erholung im grenzüberschreitenden Expressgeschäft (TDI) als bisher.
DER AKTIONÄR hält an seiner Einschätzung fest: Die mittel- bis langfristigen Aussichten für die DHL Group sind weiter relativ gut, zudem ist die Bewertung im Branchenvergleich günstig und das Papier lockt mit einer attraktiven Dividendenrendite. Jedoch hat sich die charttechnische Lage weiter verschlechtert. Deshalb drängt sich ein Einstieg aktuell nach wie vor nicht auf. Wer bereits investiert ist, kann dabeibleiben, der Stoppkurs kann bei 34,00 Euro belassen werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Mit Material von dpa-AFX