Kein schöner Tag für die Anteilseigner der DHL Group. Denn den Aktien des Bonner Logistikriesen droht am Dienstag ein Kurstief seit Oktober 2022. Mit 34,04 Euro im Tagestief egalisierten die Papiere das jüngste Tief von Mitte November. Zuletzt verloren die Anteile 2,5 Prozent. Es war der vierte Börsentag mit Verlusten in Folge, im Börsenjahr 2024 ist die DHL Group mit minus 24 Prozent der sechstgrößte Verlierer im DAX.
Ein Händler sprach von einer angeschlagenen Konsumentenstimmung auf dem Heimatmarkt. Das drohe sich im wichtigen Weihnachtsgeschäft negativ auszuwirken auf das sogenannte B2C-Geschäft, also auf Transporte von Unternehmen an Endkunden. Die gesamtwirtschaftliche Lage dürfte zudem auch das B2B-Segment belasten, also Lieferungen unter Geschäftskunden
Indes hat die britische Großbank Barclays das Kursziel für die Anteilscheine der DHL Group von 37,50 auf 38 Euro angehoben und die Einstufung auf "Equal Weight" belassen. Analyst Marco Limite sieht bei den Logistikkonzernen DHL, DSV und Kühne + Nagel leichte Risiken für die Markterwartungen an 2025. Dies schrieb er in seinem am Dienstag veröffentlichten Ausblick. Denn im kommenden Jahr gebe es wohl eine Normalisierung der Frachtraten auf See und in der Luft. Der Frachtverkehr auf der Straße bleibe konjunkturbedingt mau
Durch den heutigen Kursrutsch hat sich das Chartbild bei der DHL Group weiter eingetrübt. Die Papiere des Logistikriesen sind nun auch unter den Stoppkurs bei 34,00 Euro gefallen und wurden damit ausgestoppt. Anleger sollten von der Seitenlinie aus verfolgen, ob dem Aktienkurs nach einer monatelangen Talfahrt endlich eine nachhaltige Wende gelingt. Rein fundamental betrachtet bleibt der DAX-Titel durchaus interessant. Schließlich stimmen die mittel- bis langfristigen Perspektiven und die Aktie ist im Vergleich mit den Aktien der Konkurrenten wie UPS oder Kühne & Nagel durchaus günstig bewertet. Doch im aktuell schlechten Sentiment für zyklische Unternehmen hilft das aktuell auch nicht.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Enthält Material von dpa-AFX