Aktuell rollt angesichts des regen Onlinehandels in der Vorweihnachtszeit natürlich der Rubel bei der DHL Group, dem klaren Marktführer in Deutschland. Doch allmählich wächst in Form des Internet-Giganten Amazon ein harter Konkurrent für den Boner Logistikkonzern heran. Denn dieser verstärkt seine Präsenz in Deutschland immer weiter.
So teilte etwa die Bundesnetzagentur am Mittwoch mit: "Im Paketbereich ist Amazon nach dem Marktführer Deutsche Post DHL der zweitgrößte Anbieter." Demnach dürfte der Marktanteil des US-Unternehmens bezogen auf die Sendungsmengen im Paketbereich auf 15 bis 25 Prozent gestiegen sein. Bei den kleineren Paketdiensten wie beispielsweise DPD, GLS, Hermes oder UPS liegen die Anteile in dem umkämpften Markt bei fünf bis 15 Prozent. Nur die Deutsche Post befördert noch mehr Pakete, darunter auch viele Lieferungen im Auftrag von Amazon. Doch dieser Anteil könnte weiter schrumpfen, je mehr der US-Riese seine eigenen Zustellnetze ausbaut.
Die Netzagentur betont: "Insgesamt weist die DHL nach wie vor einen deutlichen Marktanteilvorsprung vor den übrigen Unternehmen aus." So kommt der DAX-Konzern auf einen Marktanteil von mehr als 40 Prozent. Die Menge der verschickten Pakete soll den Daten zufolge im vergangenen Jahr 4,25 Milliarden Stück gelegen haben. Für das laufende Jahr wird ein Anstieg um knapp drei Prozent auf 4,39 Milliarden Stpck erwartet. Netzagentur-Chef Klaus Müller erklärte: "Der Onlinehandel ist weiter auf dem Vormarsch. Die Paketmengen sind in den vergangenen Jahren erheblich angewachsen."
Dass Amazon Jahr für Jahr etwas mehr eigene Sendungen auch selbst ausliefert, ist keine Überraschung und angesichts der insgesamt steigenden Paketmenge auch kein größeres Problem. Grund zu erhöhter Sorge besteht ebenfalls nicht. Denn wegen der im Logistikbereich überschaubaren Gewinnmargen erscheint es für Amazon eher wenig attraktiv, der DHL über den eigenen Lieferservice hinaus Kunden abjagen zu wollen. Die DHL-Aktie bleibt nach wie vor ein Kauf (Stopp: 34,00 Euro).
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Post.
Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Post.
Aktien der Deutsche Post befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.