Ein schwacher Abschluss der laufenden Handelswoche: Der gesenkte Geschäftsausblick des US-Konkurrenten Fedex hat am Freitag im frühen Xetra-Handel auch bei der DHL Group Spuren hinterlassen. Die Titel der früheren Deutschen Post zählten mit einem Abschlag von mehr als zwei Prozent unter den klaren Verlierern im Leitindex DAX.
Mit 40,85 Euro erreichten sie ihren niedrigsten Stand seit ihrem Kurssprung von Anfang März, als der Konzern seine Investoren mit einem Sparprogramm überzeugt hatte. Die Fedex-Aktien wurden derweil im vorbörslichen New Yorker Handel noch stärker mit sechs Prozent im Minus gehandelt.
Fedex senkte seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr erneut aufgrund der eigenen Schwäche in den Vereinigten Staaten. Einem Händler zufolge lässt dies auch negative Rückschlüsse für den deutschen Konkurrenten zu in dessen Express-Segment. Er verwies dabei auf ein nachlassendes Volumen bei internationalen Express-Paketen - dem Bereich mit den größten Überschneidungen mit DHL, wie der Börsianer betonte. Dies bezeuge, dass eine allgemeine Erholung des Volumens im Geschäftskundenbereich (B2B) ausbleibe.
Indes hat die DZ Bank die Einstufung für DHL Group auf "Kaufen" mit einem fairen Wert von 50 Euro belassen. Der Logistikkonzern habe das Jahr 2024 trotz geringer Fracht-Volumina und einer verzögerten Erholung des Welthandels solide abgeschlossen, schrieb Analyst Dirk Schlamp. Ungeachtet kurzfristiger Herausforderungen in den Bereichen Express und Post & Paket Deutschland bleibe das Unternehmen langfristig gut positioniert, um von einer späteren Konjunkturerholung zu profitieren.
Bereits Anfang der Woche hatte JPMorgan das Anlagevotum der DHL Group mit einem Kursziel von 50 Euro auf "Overweight" belassen. Analystin Alexia Dogani warf einen Blick auf die aktuellen Trends für die europäische Transport- und Logistikbranche. Ihre Favoriten sind DSV und IAG. Das Management von DHL lobte sie für die Anpassungen der Kosten an das maue Umfeld
Das Chartbild der DHL Group hat sich in den vergangenen Wochen wieder etwas aufgehellt. Der heutige Kursrückgang ist zwar ärgerlich, aber kein Beinbruch und kann durchaus als attraktive Kaufchance gesehen werden. Fundamental betrachtet sieht es für die Anteilscheine des Bonner Logistikriesen ohnehin relativ gut aus. Zudem lockt eine attraktive Dividendenrendite. Wer investiert ist, kann den Stoppkurs weiterhin bei 31,00 Euro belassen.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group.
Enthält Material von dpa-AFX