Der Euro hat am Freitag seine deutlichen Kursgewinne vom Vortag halten können. Am Vormittag kostet die Gemeinschaftswährung bis zu 1,0235 US-Dollar und damit so viel wie seit etwa drei Monaten nicht mehr. Einen Schub erhielt der Euro am Donnerstagnachmittag.Inflationsdaten aus den USA fielen niedriger aus als erwartet. Dies belastete den US-Dollar.
Hintergrund ist der geldpolitische Kurs der US-Notenbank: Die rückläufige Teuerung lässt der Federal Reserve Luft, ihren Kampf gegen die hohe Inflation etwas gelassener zu führen. Schon für die kommende Zinssitzung im Dezember rechnen viele Analysten mit einer weniger starken Zinsanhebung als zuletzt.
Derweil ist die Inflation in Deutschland weiter hoch. Im Oktober hat sie die Marke von zehn Prozent überschritten. Die Verbraucherpreise legten gegenüber dem Vorjahresmonat um 10,4 Prozent zu. Das Statistische Bundesamt bestätigte am Freitag eine erste Schätzung. Es war der stärkste Anstieg seit etwa 70 Jahren. Hohe Energie- und Lebensmittelpreise schieben die Inflation seit Monaten an. Im September war eine Teuerungsrate von 10,0 Prozent verzeichnet worden.
"Hauptursachen für die hohe Inflation sind nach wie vor enorme Preiserhöhungen bei den Energieprodukten. Aber wir beobachten zunehmend auch Preisanstiege bei vielen anderen Waren und Dienstleistungen", erläuterte Georg Thiel, Präsident des Statistischen Bundesamtes. Energie verteuerte sich im Oktober gegenüber dem Vorjahresmonat um 43,0 Prozent. Die Preise für Erdgas legten mit 109,8 Prozent um mehr als das Doppelte zu, Fernwärme verteuerte sich um 35,6 Prozent.
Nach dem jüngsten Anstieg notiert der Euro damit wieder klar über der Parität zum Dollar. DER AKTIONÄR hat mit dem Turbo-Long mit der WKN HG5ND5 auf dieses Szenario gesetzt. Anleger, die der Empfehlung Mitte Oktober gefolgt sind, liegen nun bereits 43 Prozent im Plus. Gewinne laufen lassen.