Der Kurs der Deutsche Wohnen ist in den letzten Wochen stark unter Druck geraten: Der politische Gegenwind nach den Diskussionen um Mietendeckel und Zwangsverkäufe in Berlin sowie allgemein deutlich steigenden Mietpreisen nimmt bislang zwar nur regional zu. Er besitzt aber das Potential, sich jederzeit erheblich auszuweiten. Auch aus technischer Sicht ist die Situation bei den Immobilienaktien spannend.
Deutsche Wohnen als Vorbote?
Die Deutsche Wohnen ist dadurch der gegenwärtig schwächste Immobilientitel. In den Gewinnschätzungen sind die Auswirkungen der aktuellen Entwicklungen schön ablesbar. Ersichtlich ist: Die Zunft geht nur von einer Delle aus, danach soll die Daumen wieder nach oben zeigen. Wie realistisch das ist, erscheint zumindest diskussionswürdig. Das Beispiel zeigt auch die potentielle Fallhöhe der Immobilientitel, wenn der Wind rauher werden sollte: Mit einem KGV 2019e von 25 wären die Aktien auch auf dem niedrigeren Niveau jedenfalls eher teuer.
Blick auf die Aktie
Politische Entwicklungen in diesem Bereich vorherzusehen mag eher dem Blick in eine Glaskugel gleichen. Die Aktienkurse sprechen jedenfalls ein interessantes Bild. Die Deutsche Wohnen-Aktie hat einen vorläufigen Boden gebildet. Da sich die Aktie hiervon noch nicht entfernen konnte, besitzt die vorliegende Konstellation allerdings eine Aufwärtswahrscheinlichkeit kaum oberhalb der 50-Prozent-Marke.
Aroundtown-Chart legt nahe: Die Branche ist „satt“
Das Bild vervollständigt ein exemplarischer Blick auf einen anderen Immobilientitel: Aroundtown. Die langfristige Topbildung im Chart sagt aus: Die Branche ist satt, zumindest für Anleger. Wenn dann die Abwärtsrisiken gleichzeitig zunehmen, ist das insgesamt keine Gesamtsituation, die ich als privater Anleger gerne vorfinden möchte.
Fazit: Immobilientitel waren langezeit eine gute Möglichkeit, um sich gegen steigende Mietkosten zu "hedgen". Dieser Ansatz wird allerdings zunehmend unattraktiv.