Die Aktie der Deutschen Telekom hat sich zuletzt nicht von ihrer besten Seite gezeigt. Auch nach den Zahlen konnte der jüngste Abverkauf nicht gestoppt werden. Charttechnisch sieht das Bild nun nicht gerade freundlich aus, doch beim DAX-Konzern ist längst nicht alles schlecht. DER AKTIONÄR fasst die Lage zusammen.
So hat die Deutsche Telekom mit den Zahlen bei Umsatz und operativem Gewinn die Erwartungen übertroffen. Vor allem die US-Tochter T-Mobile US steht vor der Fusion mit Sprint so gut da wie nie und ist mit zweistelligen Wachstumsraten erneut der Wachstumstreiber des Konzerns. Auch im Europageschäft lief es besser. Zudem zeigte sich die Krisentochter T-Systems stabiler und konnte das operative Ergebnis etwas verbessern – auch wenn aufgrund von Sonderkosten noch immer ein Verlust zu Buche steht.
Wir sehen perspektivisch ein riesiges Wachstum, was Tower betrifft.
Ebenfalls positiv ist, dass sich die Telekom bereit zeigt für eine mögliche Monetarisierung der Funkturm-Tochter. Nach dem Vorbild von Rivalen wie Vodafone oder Telecom Italia könnte das Tower-Geschäft zu Geld gemacht werden. Partnerschaften, ein IPO, oder auch ein (Teil-)verkauf sind möglich – jede Option würde wohl verborgene Werte heben und sich positiv auf den Aktienkurs auswirken.
Es gibt auch negatives…
Für Gegenwind sorgte dagegen Telekom-Europa-Chef Srini Gopalan. Er hat am Tag der Zahlenveröffentlichung für 292.907 Euro Telekom-Aktien zu 14,58 Euro verkauft. Ein Verkauf eines Insiders auf dem aktuellen Niveau ist ein schlechtes Zeichen, zumal Gopalan erst Anfang April für knapp 350.000 Euro Aktien zugekauft hatte – damals zahlte er noch 14,80 Euro pro Anteilsschein.
Die Telekom lag zudem beim Nettogewinn unter den Erwartungen. Unter dem Strich verfehlte der Konzern die Konsensschätzung vor allem wegen Sonderkosten für den Stellenabbau und die US-Fusion. Außerdem enttäuschte das Wachstum bei den Breitbandanschlüssen. Ein insgesamt schwacher Markt und die Umstellung auf das internetbasierte IP-Datenprotokoll belasten hier.
DER AKTIONÄR bleibt dabei. Die Chancen bei der Deutschen Telekom überwiegen. Klar ist aber auch, dass Anleger Geduld brauchen und die Dividendenperle vor allem für konservative Anleger geeignet ist. Der DAX-Titel bleibt auf der Empfehlungsliste.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.