Im freundlichen Marktumfeld gehören die Aktien der Deutschen Telekom und der DHL Group zu den größten Verlierern im DAX. Ursache dafür ist ein Medienbericht, dass der Bund Teile der eigenen Beteiligung veräußern könnte. Das bringt ein Minus von rund zwei Prozent bei der DHL und rund drei Prozent bei der Telekom.
Der Spiegel berichtet, dass der Bund mit dem Geld die Investitionsoffensive der Deutschen Bahn finanzieren möchte. 12,5 Milliarden Euro wollte die Regierung über den Klima- und Transformationsfonds in die Hand nehmen, durch die Haushaltskrise war dies in Gefahr geraten. Nun soll das Eigenkapital der Bahn durch den Verkauf von Anteilen an bundeseigenen Unternehmen erhöht werden.
Bei der Telekom hält der Bund aktuell 30,5 Prozent der Aktien. Die Beteiligung soll dem Spiegel-Bericht zufolge auf 25 Prozent plus eine Aktie abgeschmolzen werden. Bei der DHL Group hält der Staat 20,5 Prozent, hier sollen künftig ebenfalls Anteile verkauft werden.
Offen ist derzeit, wie der Verkauf der Beteiligungen erfolgen soll und wie viele Milliarden letztlich erlöst werden sollen oder müssen. Größere Platzierungen scheinen aber sicher, wenn die Pläne der Regierung wirklich umgesetzt werden. Das würde auf die Kurse drücken und erklärt auch die deutlichen Verluste der beiden DAX-Titel am Donnerstag, nachdem diese sich zuletzt allerdings auch sehr stark entwickelt hatten.
Nach der Rally ist eine Verschnaufpause durchaus gesund und kein Grund zur Sorge. Langfristig könnten sich eine niedrigere Staatsbeteiligung und mehr Anteile im Free Flow sogar positiv auswirken. Allerdings droht nun vorerst ein Aktienüberhang, bis klar ist, wie die Anteile platziert oder verkauft werden sollen. DER AKTIONÄR wird die Entwicklung genau beobachten, an den guten operativen Aussichten beider Konzerne ändert sich nichts.
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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: DHL Group, Deutsche Telekom.
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