Die US-Tochter des Bonner Telekom-Konzerns hat ihr Geschäft dank der Übernahme des kleineren Rivalen Sprint im zweiten Quartal kräftig ausgebaut. Die Erlöse legten im Jahresvergleich um 61 Prozent auf 17,7 Milliarden Dollar (14,9 Milliarden Euro) zu, wie T-Mobile am Donnerstag nach US-Börsenschluss mitteilte. Hohe Kosten wegen der Fusion und Belastungen durch die Corona-Krise ließen den Gewinn jedoch um 88 Prozent auf 110 Millionen Dollar einbrechen.
Die Aktie reagierte nachbörslich mit kräftigen Kursaufschlägen auf die Zahlen. Bei Lang & Schwarz legte das Papier 5,7 Prozent auf 95,69 Euro zu. T-Mobile US hatte am 1. April nach einer zweijährigen kartellrechtlichen Zitterpartie endlich den Zusammenschluss mit Sprint abschließen können. Durch die Mega-Fusion zog der Konzern im vergangenen Quartal nach eigenen Angaben bereits am Konkurrenten AT&T vorbei und stieg gemessen am Kundenvolumen zum zweitgrößten US-Mobilfunker hinter dem Branchenführer Verizon auf.
Zum 1. Juli gab es auch personelle Veränderungen bei der US-Tochter der Telekom. Sie bekam einen einen neuen Finanzchef. Peter Osvaldik, der seit Januar 2016 im Konzern ist und bisher die Finanzbuchhaltung leitete, wurde Nachfolger von Braxton Carter. Carter war 19 Jahre für T-Mobile tätig und ging in den Ruhestand.
T-Mobile US gibt ordentlich Gas. Die US-Tochter ist bereits seit Jahren der Wachstumstreiber der Deutschen Telekom. Die Entwicklung der cash-flow-starken Tochter dürfte sich auch für die Mutter Deutsche Telekom auszahlen. Die T-Aktie bleibt auf der Kaufliste. Aus charttechnischer Sicht ist die Aktie der Deutschen Telekom zuletzt allerdings an einer wichtigen Unterstützung angelangt: der 200-Tage-Linie. Diese gilt es nun, erfolgreich zu verteiden. Ansonsten würde sich das kurzfristige Chartbild eintrüben. Ein positives Signal würde hingegen der Sprung über die Juni/Juli-Hochs bringen.
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(Mit Material von dpa-AFX)