Die Deutsche Telekom will ihren Anteil am US-Mobilfunker T-Mobile US deutlich ausbauen. Die Bonner gaben am Montag nach US-Börsenschluss einen Deal mit dem japanischen Softbank-Konzern bekannt, der ihre Beteiligung von zuletzt rund 43 auf 51 Prozent erhöhen könnte. Die in Geldnöte geratenen Japaner erhalten im Gegenzug grünes Licht, Milliarden an dringend benötigten Finanzmitteln zu erlösen.
Die Vereinbarung sieht vor, dass Softbank – einer der weltweit größten Tech-Investoren – bis zu 198 Millionen Aktien von T-Mobile US im Wert von rund 21 Milliarden Dollar (18,7 Milliarden Euro) verkaufen darf. Die Telekom erhält Kaufoptionen für 101 Millionen, die bis Juni 2024 gezogen werden können. Bei vollständiger Ausübung würde der Anteil der Bonner an T-Mobile US auf die genannten über 50 Prozent steigen. Da die Telekom bereits mehr als die Hälfte der Stimmrechte kontrolliert, wird T-Mobile US bereits jetzt als Tochter voll in die Bilanz der Bonner konsolidiert.
Softbank hatte als Mehrheitseigner des jüngst mit T-Mobile fusionierten US-Rivalen Sprint im Zuge des Zusammenschlusses einen Anteil von 24 Prozent am verschmolzenen Unternehmen erhalten. Nach dem nun geplanten Aktienverkauf soll dieser auf rund acht Prozent sinken. Die Japaner hatten sich mit gewagten Investitionen etwa in den strauchelnden Büroraum-Vermittler WeWork oder den Taxiersatzdienst Uber verspekuliert und brauchen dringend Geld.
Die Aktie der Deutschen Telekom konnte sich seit dem März-Korrekturtief bei 10,41 Euro zuletzt kräftig erholen. Am gestrigen Montag stand ein dickes Minus zu Buche. Gut vier Prozent ging es nach unten. Dies war allerdings der Ausschüttung der Dividende von 0,60 Euro je Aktie geschuldet. Das starke Chartbild bleibt damit intakt. Die nächste wichtige Hürde wartet in Form des Februarhochs 2020 bei 16,75 Euro. Konservative Anleger sind mit der T-Aktie weiter gut beraten. Eine hohe Dividende, das starke US-Geschäft und die bestätigten Ziele für das laufende Jahr sprechen für die Telekom.
(Mit Material von dpa-AFX)
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