Die Deutsche Telekom blickt weiter gespannt in die USA. Nach wie vor ist offen, ob die Fusion der Tochter T-Mobile US mit Sprint genehmigt wird. Die Kartellbehörden bleiben skeptisch. Am Mittwoch wurde nun aber deutlich, dass vor allem Sprint unter Druck steht. Der US-Konzern hat im abgelaufenen Quartal einen Milliardenverlust eingefahren.
Im Schlussquartal des gebrochenen Geschäftsjahres 2018/19 hat Sprint mit 189.000 Vertragskunden deutlich mehr Kunden verloren als ohnehin befürchtet. Experten hatten mit einem Minus von rund 50.000 Verträgen gerechnet.
In einem Schreiben an die Regulierungsbehörden hatte Sprint bereits im Rahmen der Fusionsgespräche einen Kundenrückgang angekündigt. Zum Vergleich: T-Mobile US hatte in den ersten drei Monaten des Jahres 656.000 Kunden hinzugewonnen.
Sprint unter Druck
Sprint musste im Quartal zudem einen Verlust von 2,2 Milliarden Dollar hinnehmen. Im Vorjahr stand noch ein Gewinn von 69 Millionen Dollar zu Buche. Der Umsatz stieg immerhin von 8,08 auf 8,44 Milliarden Dollar.
Die US-Behörden haben zuletzt klargemacht, dass die Fusion in der aktuellen Struktur wohl nicht genehmigt wird. Die desaströse Situation von Sprint könnte nun dazu führen, dass die beiden Mobilfunker noch Zugeständnisse machen. Allerdings bleibt offen, wie weit sich die wachstumsstarke Telekom-Tochter dazu bereit erklärt.
Halteposition
Klar ist, dass der Milliardenverlust kein gutes Zeichen ist. Auch bei einer Genehmigung der Fusion bleibt viel zu tun, damit die Attacke auf die Platzhirsche AT&T und Verizon gelingt und sich der Zusammenschluss auch finanziell auszahlt. Im schwierigen Marktumfeld sind defensive Werte wie die T-Aktie aber wieder stärker gefragt. Für Konservative wird die Aktie nun wieder interessant.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.