Auch nach Runde 333 ist bei der Versteigerung für den neuen Mobilfunkstandard 5G noch immer keine Entscheidung gefallen. Inzwischen belaufen sich die Gebote von Deutscher Telekom, Vodafone, Telefónica und 1&1 Drillisch auf 5,82 Milliarden Euro. Offen bleibt die Frage, wann der erste Mobilfunkkonzern sein Budgetlimit erreicht hat.
Bislang galt es als wahrscheinlich, dass der Neueinsteiger Drillisch oder Telefónica als erste an ihre Schmerzgrenze stoßen werden. Doch am Dienstag hat nun auch Vodafone mit schwachen Zahlen gezeigt, dass man finanziell nicht mehr auf Rosen gebettet ist. Wegen Abschreibungen und dem Verkauf des Indien-Geschäfts stand bei den Briten unter dem Strich sogar ein dickes Minus von 7,6 Milliarden Euro.
Schwierige Finanzlage
Um die Schulden nicht ausufern zu lassen, kürzt Vodafone nun die Dividende von rund 15 Cent auf neun Cent. Konzernchef Nick Read kappt damit erstmals seit dem Dividendenstart 1990 die Auszahlung und bricht das Versprechen, die Ausschüttung stabil zu halten.
Mit der Kürzung der Dividende spart Vodafone nun zwar Geld, um die hohen Kosten für den 5G-Ausbau in Deutschland zu stemmen. Gleichzeitig gesteht der Konzern aber auch ein, dass die finanziellen Belastungen durchaus zu schaffen machen. Somit dürfte auch Vodafone daran interessiert sein, bei der Auktion zeitnah ein Ende herbeizuführen und die bereits hohen Kosten nicht noch weiter ausufern zu lassen.
T-Aktie bleibt Halteposition
Bei Vodafone spricht der Chart Bände. Nach dem Milliardenverlust ist die Aktie zwischenzeitlich auf den tiefsten Stand seit 2009 gefallen. Anleger sollten nicht in das fallende Messer greifen.
Besser läuft es bei den Papieren der Deutschen Telekom. Der DAX-Titel pendelt weiter seitwärts, die 5G-Kosten kann der Konzern ohne größere Probleme stemmen. Offen bleibt jedoch, wie es mit der wachstumsstarken US-Tochter weitergeht. Die Dividendenperle bleibt eine Halteposition.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.