Die Deutsche Telekom darf beim Glasfaserausbau mit dem norddeutschen Regionalanbieter EWE zusammenarbeiten. Das Bundeskartellamt hat den Unternehmen am Donnerstag nach Zusagen die Genehmigung erteilt. Trotz der umfassenden Zugeständnisse gibt es Kritik an der Kooperation.
Die Telekom und EWE arbeiten im Gemeinschaftsunternehmen Glasfaser Nordwest zusammen. „Kooperationen können unter den richtigen Rahmenbedingungen dafür sorgen, dass die Netze zügig ausgebaut werden und die Versorgung der Haushalte mit hohen Bandbreiten schneller verbessert wird“, erklärte Kartellamtschef Andreas Mundt.
Die Unternehmen mussten aber enorme Zugeständnisse machen. Sie müssen andere Internetanbieter „diskriminierungsfrei“ auf ihr Netz lassen und weiter unabhängig voneinander an Ausschreibungen in Regionen teilnehmen, in denen der Staat den Ausbau fördert. Zudem müssen in den nächsten vier Jahren 300.000 Anschlüsse neu mit Glasfaser versorgt werden – laut Kartellamt deutlich mehr als ursprünglich im Rahmen des Kooperation geplant.
Es gibt aber auch Kritik an der Kooperation. Die Telekom und EWE planten „nichts Geringeres als ein neues Monopol in Norddeutschland“, sagte ein Sprecher des Rivalen Vodafone laut dpa-AFX. Auch Branchenkenner Prof. Torsten Gerpott von der Universität Duisburg-Essen sagte dem Bericht zufolge, dass es keine gute Nachricht für den Verbraucher, sei, dass sich die beiden größten Marktteilnehmer in der Region künftig weniger Wettbewerb machen werden. Er ergänzte aber auch: „Es ist gut, dass in dieser Region künftig mehr Glasfaser gebaut wird.“
Die Deutsche Telekom kämpft um den Netzausbau. In allen Bereichen ist hier aber noch viel zu tun. An der Börse kommt die Hängepartie nicht gut an. Die Aktie läuft weiter seitwärts. Aktuell fehlen die Impulse. Neueinsteiger warten vorerst ab. Konservative Anleger können aber weiter dabei bleiben und sich über die satten Dividenden freuen.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: Deutsche Telekom.