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Deutsche Post unter Druck – das ist jetzt wichtig

Deutsche Post unter Druck – das ist jetzt wichtig
Foto: hohl/iStockphoto
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Marion Schlegel 05.12.2022 Marion Schlegel

Um ihrem Ärger über verspätete oder verschwundene Briefe und Pakete Luft zu machen, wenden sich weiterhin viele Bürger an die Bundesnetzagentur. Im November seien rund 7.000 Post-Beschwerden eingegangen, teilte die Bonner Behörde auf dpa-Anfrage mit. Nun läuft das wichtige Weihnachtsgeschäft.

Das waren weniger als im Oktober, als rund 9.400 Beschwerden bei der Bundesnetzagentur landeten, aber mehr als im September (5.000) sowie im Juli und August (zusammengerechnet 6.500).

Deutsche Post (WKN: 555200)

Bei den Schreiben geht es vor allem um Mängel in der Briefzustellung des Marktführers Deutsche Post. Auch andere Brief- oder Paketfirmen sind gemeint, dies aber zu einem kleinen Teil. Den Angaben zufolge beziehen sich 91 Prozent der kritischen Schilderungen, die in den Schreiben enthalten sind, auf die Post, 9 Prozent auf die Wettbewerber.

Die Post begründete die "lokalen Probleme" in den vergangenen Monaten mit einem hohen Krankenstand und der schwierigen Lage am Arbeitsmarkt, wo zu wenige Fachkräfte zu finden seien.

Vor einem Monat hatte das Management von einer Besserung der Situation gesprochen – möglicherweise ist die Beschwerdezahl wegen besagter Besserung gesunken. Eine Firmensprecherin sagte: "Unsere Maßnahmen, dass wir seit Oktober rund 6.000 neue Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter allein in der Zustellung eingestellt und seit Juli rund 10.000 Entfristungen vorgenommen haben, zeigen nun die erhoffte, positive Wirkung."

Allerdings bleibt die Beschwerdezahl auf einem hohen Niveau. Zum Vergleich: In den ersten elf Monaten dieses Jahres summieren sich die Beschwerden bereits auf circa 37.000, im ganzen Vorjahr waren es nur 15.000 gewesen.

Vor dem Hintergrund der hohen Beschwerdezahlen hat Bundesnetzagentur-Präsident Klaus Müller gesetzlich verankerte Sanktionsmöglichkeiten gefordert, um den Druck auf die Post erhöhen zu können. Bundespolitiker verschiedener Parteien signalisierten Zustimmung. Dies könnte in der anstehenden Reform des Postgesetzes geregelt werden.

Die Aktie der Deutschen Post hat seit ihrem Hoch bei 61,38 Euro im vergangenen Jahr deutlich an Wert eingebüßt. Zwischenzeitlich ging es bis unter die 30-Euro-Marke nach unten. Zuletzt konnte sich das Papier aber wieder erholen. Wichtig wird nun die Entwicklung des Paketaufkommens für Weihnachten. Aus charttechnischer Sicht kämpft das Papier mit der 200-Tage-Linie. Ein wichtiges Signal wäre die Rückeroberung der 40-Euro-Marke.

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Post.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen/genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR: Deutsche Post.

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