Noch ist es nicht ganz fix, ab wann und vor allem in welchem Umfang die Deutsche Post demnächst wieder das Briefporto erhöhen darf. Schon jetzt aber laufen einige Konkurrenten dagegen Sturm. So haben nun die Wettbewerber UPS, GLS, Hermes und DPD Wirtschaftsminister Peter Altmaier ein Protestschreiben zukommen lassen.
Die Post-Rivalen weisen auf die jüngsten "Renditeprobleme" des DAX-Konzerns hin. So heißt es: "Es ist bedenklich, wenn diese unternehmerischen Probleme durch politische Unterstützung (über das Monopolgeschäft mit Briefen) kompensiert werden sollen." Die Logistikfirmen fordern daher die Regierung auf, die Verordnungsänderung doch noch zu stoppen. Schließlich fürchten sie durch ein deutlich höheres Briefporto ihrerseits Wettbewerbsnachteile im Paketgeschäft.
Durch einen Trick zu einem höheren Porto
Im Januar hatte die Bundesnetzagentur eine Portoerhöhung in Aussicht gestellt, welche der Post allerdings nicht genug war. Nun soll es durch eine von Altmaier bewilligte Gesetzesänderung mehr werden. Dabei greift das Ministerium zu einem juristischen Kniff: Bei der Portoerhöhung wird die Entwicklung anderer europäischer Postunternehmen als Referenz hinzugezogen, so steht es im Gesetz. Nun werden aber Staatsunternehmen wie die rumänische Post aus dem Referenzrahmen gestrichen, da sie nicht so profitorientiert sind wie private Konkurrenten.
Durch die Änderung des Referenzrahmens dürfte die Post mehr Spielraum bekommen für höhere Preise. Die Verordnung soll noch vom Bundeskabinett beschlossen werden. Branchenkreisen zufolge könnte das Porto für einen Standardbrief von aktuell 70 Cent auf 85 bis 90 Cent steigen. Laut erstem Plan wären es maximal 80 Cent gewesen. Wann genau die Portoerhöhung kommen wird, ist noch unklar - eine Erhöhung zum Juli gilt derzeit als wahrscheinlich.
Mutige bleiben dabei
Mutige Anleger können nach wie vor bei der Aktie der Deutschen Post im Zuge der geglückten Bodenbildung wieder zugreifen. Der Stoppkurs sollte bei 22,80 Euro belassen werden.