Zu Wochenbeginn sah es für die Deutsche Post noch richtig gut aus. Die Anteilscheine des Bonner Logistikriesen standen kurz vor dem Sprung auf ein neues 52-Wochen-Hoch und damit einem frischen Kaufsignal. Doch es kam anders, woran der US-Konkurrent Fedex einen gewaltigen Anteil hat. Nun ist vorerst Geduld gefragt.
Denn Fedex berichtete von einer schwächeren Nachfrage und steigenden Kosten. Der Umsatz des US-Konzerns sank in den drei Monaten bis Ende Mai im Jahresvergleich um gut zehn Prozent auf 21,9 Milliarden US-Dollar Analysten hatten im Schnitt mit deutlich höheren Erlösen gerechnet. Deshalb ging es mit den Fedex-Akte deutlich bergab. Auch die Post-Papiere wurden in Mitleidenschaft gezogen.
Zumal auch noch die US-Bank JPMorgan die Einstufung für Deutsche Post auf "Underweight" mit einem Kursziel von 38,50 Euro belassen hat. Analyst Samuel Bland aktualisierte in einer am Mittwoch vorliegenden Studie seine Annahmen über die Auswirkung einer möglichen Übernahme der zur Deutschen Bahn gehörenden Logistikdienstleistungstochter Schenker durch den deutschen Logistikkonzern oder den dänischen Konzern DVS. An seiner Einschätzung seit Januar habe sich nicht allzu geändert und beide Konzerne hätten ihr Interesse bekräftigt, sofern die Bedingungen angemessen seien. Bland zufolge ist DSV der "natürliche Käufer", zumal Fusionen und Übernahmen für die Anlagestory der Deutschen Post nicht von zentraler Bedeutung seien.
Der jüngste Kursrückgang ist zwar etwas ärgerlich, aber kein Grund zu erhöhter Sorge. DER AKTIONÄR ist für die im historischen und im Branchen-Vergleich derzeit weiterhin günstig bewerteten Post-Titel bullish gestimmt. Das Chartbild ist immer noch attraktiv, auch wenn nun für ein frisches Kaufsignal erst einmal wieder etwas Schwung aufgenommen werden muss. Wer zugreift sollte die Position mit einem Stoppkurs bei 31,00 Euro nach unten absichern.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Post.
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Mit Material von dpa-AFX