Die Deutsche Post rechnet trotz der drohenden Rezession für dieses Jahr mit mehr Gewinn als bislang. Dank eines guten Geschäfts im Sommer werde das Management seine Prognose bei der Vorlage der Zwischenbilanz am 8. November anheben, teilte der Konzern überraschend am Montag in Bonn mit.
Genaue Zahlen nannte die Post nicht. Bisher peilt Vorstandschef Frank Appel für 2022 einen operativen Gewinn (Ebit) zwischen 7,6 und 8,4 Milliarden Euro an. Die Post-Aktie baute ihre Kursgewinne nach den Nachrichten aus und gehörte am Montag mit einem Plus von 4,8 Prozent auf 32,32 Euro zu den drei stärksten Werten im DAX.
Nun haben sich auch erste Analysten zu Wort gemeldet. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Einstufung für Deutsche Post nach Eckdaten zum dritten Quartal auf "Neutral" mit einem Kursziel von 38 Euro belassen. Das operative Ergebnis des Logistikkonzerns habe sowohl seine Schätzung als auch die Markterwartung übertroffen, schrieb Analyst Patrick Creuset in einer am Montag vorliegenden Studie. Wahrscheinlich dank Zuflüssen im Betriebskapital sei der Cashflow stark gewesen.
Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für die Deutsche Post auf "Overweight" mit einem Kursziel von 50,90 Euro belassen. Die Resultate des Logistikkonzerns hätten die Markterwartungen getoppt, schrieb Analyst Samuel Bland in einer am Montag vorliegenden ersten Reaktion. Allerdings hatte der Experte selbst sich noch mehr erwartet. Er hob vor allem die starke Verlangsamung der Gewinndynamik im Frachtgeschäft hervor und rechnet mit einer Fortsetzung des Trends im Schlussquartal.
Es bleibt dabei: Mutige können beim historisch günstig bewerteten Blue Chip weiterhin einsteigen. Aus charttechnischer Sicht wäre der Sprung über das Juni-Tief bei 33,44 Euro ein wichtiges positive3s Signal. Der Stopp sollte bei 26,00 Euro belassen werden.
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