+++ Diese 15 Aktien starten jetzt erst durch +++
Foto: Shutterstock
25.01.2023 Thorsten Küfner

Deutsche Post: Es geht weiter

-%
Deutsche Post

Die Deutsche Post will nach eigenem Bekunden Briefe und Pakete weiter flächendeckend in Deutschland zustellen. Man plane keinen Rückzug aus dem sogenannten Universaldienst und wolle "diesen wichtigen Beitrag zur Grundversorgung weiterhin leisten", so der DAX-Konzern. Das Unternehmen bezog sich dabei auf einen Artikel der Welt, demzufolge es in der Firma Planspiele zum Ausstieg aus dem Universaldienst gibt.

Die Zeitung berief sich auf Informationen aus dem Betriebsrat. Als Universaldienstleister muss die Post im Gegensatz zu Wettbewerbern überall in Deutschland Sendungen zustellen. Als Gegenleistung für diese Flächenpräsenz zahlt sie keine Umsatzsteuer auf Einnahmen aus dem Brief- und Paketversand. Unter Branchenkennern gilt ein Ausstieg der Post aus dem Universaldienst als unwahrscheinlich. Möglich ist er allerdings. Dann würde ein anderes Unternehmen gesucht, das die flächendeckende Zustellung übernimmt. Käme es so weit, würden sich die Kosten für Verbraucher aller Voraussicht nach erhöhen. Hinzu kommt, dass so eine Alternativfirma nicht in Sicht ist. Die Post ist mit großem Abstand Marktführer im Brief- und Paketgeschäft.

Das Bundeswirtschaftsministerium will in den kommenden Wochen Eckpunkte für eine Reform des Postgesetzes vorlegen. Ende des Jahres könnte ein erster Gesetzentwurf folgen. Für die Post ist die Reform sehr wichtig. Sie hofft auf Regeln, die Kostensenkungen ermöglichen. Als Reaktion auf den Bericht schrieb das Unternehmen, dass man "den Umbau zu einem klimaneutralen Brief- und Paketdienst fortsetzen" wolle. Hierfür benötige man zukunftsfähige "Rahmenbedingungen, die derzeit im Kontext der Novellierung des Postgesetzes diskutiert werden".

Nur ein "Bluff"?

Walther Otremba vom Bundesverband Briefdienste, in dem Postkonkurrenten wie die Pin AG aus Berlin und Post Modern aus Dresden Mitglieder sind, wertete die Ausstiegsplanspiele als Versuch des Bonner Konzerns, die Reformdebatte zu beeinflussen. Auch der aktuelle Tarifstreit, in dem die Gewerkschaft Verdi eine Entgelterhöhung um 15 Prozent fordert und Warnstreiks organisiert hat, spielt aus seiner Sicht eine Rolle. Mit den Planspielen werde ein Abbau von Arbeitsplätzen angedroht. Es sei ein "Bluff, um die Gewerkschaft einzuschüchtern und um die Politik von weiteren Liberalisierungen des Postmarktes abzuhalten".

Deutsche Post (WKN: 555200)

Es bleibt dabei: DER AKTIONÄR ist für die Anteile der Post unverändert bullish gestimmt. Der im historischen Vergleich und im Branchenvergleich günstig bewertete Dividenden-Titel bleibt für langfristig orientierte Anleger attraktiv. Der Stoppkurs kann bei 29,00 Euro belassen werden. 

Hinweis auf Interessenkonflikte

Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Post.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen/genannt werden, befinden sich im "AKTIONÄR Depot" von DER AKTIONÄR: Deutsche Post.

Mit Material von dpa-AFX

Behandelte Werte

Name Wert Veränderung
Heute in %
Deutsche Post - €

Buchtipp: Winning the Loser's Game

„Winning the Loser's Game“ geht zurück auf einen Zeitschriftenartikel, für den Charles D. Ellis den renommierten Graham & Dodd Award erhielt. Darin plädierte der Autor zukunftsweisend für eine Strategie des diversifizierten, kostengünstigen Investierens in Indexfonds, die er in seinem Buch weiter ausbaute. Inzwischen liegt der Klassiker in der achten, aktualisierten Auflage vor und ist damit auf der Höhe der Zeit angekommen. Neu hinzugekommen sind unter anderem Kapitel darüber, wie Technologie und Big Data traditionelle Anlageentscheidungen infrage stellen und wie das Anlegerverhalten die Renditen beeinflusst. Außerdem werden neue Forschungsergebnisse vorgestellt, die für Ellis’ Ansatz sprechen, und vor der Anlage in Anleihen wird gewarnt. Ein umfassender Leitfaden für langfristige Investitionen, erfolgreich aktualisiert, um den Realitäten der heutigen Märkte gerecht zu werden.

Winning the Loser's Game

Autoren: Ellis, Charles D.
Seitenanzahl: 336
Erscheinungstermin: 13.02.2025
Format: Hardcover
ISBN: 978-3-86470-862-6

Jetzt sichern Jetzt sichern