Mutmaßliche Gedankenspiele der Deutschen Post über einen Rückzug aus der Briefzustellung haben die Aktionäre des DAX-Konzerns am Dienstag kaltgelassen. Das Papier pendelte weiterhin um runde 40-Euro-Marke. Damit präsentierte sich die Aktie zudem etwas freundlicher als der Leitindex selbst, der sich knapp im Minus bewegte.
Händler vermuteten hinter den Überlegungen eher ein Druckmittel gegenüber den Arbeitnehmern. Medienberichten zufolge gebe es bei der Post Planspiele, aus der sogenannten "Universaldienstleistung" auszusteigen und die Pflicht einer flächendeckenden Briefzustellung an den Staat zurückzugeben. In diesem Zusammenhang seien 220 000 Arbeitsplätze in Gefahr. Ein Händler wertete die Überlegungen als Warnschuss in Richtung der Gewerkschaft Verdi, die angesichts der hohen Inflation 15 Prozent mehr Gehalt für die Tarifangestellten der Post fordere. Gleichzeitig habe die Briefzustellung ihre Wichtigkeit im Konzern längst verloren.
Die Bedeutung des Briefgeschäfts für die Gewinnentwicklung bei der Post schwindet immer weiter. Dementsprechend ist die verhaltene Reaktion auf die Spekulationen verständlich. DER AKTIONÄR ist für die Anteile der Post unverändert bullish gestimmt. Der im historischen Vergleich und im Branchenvergleich günstig bewertete Dividenden-Titel bleibt für langfristig orientierte Anleger attraktiv. Der Stoppkurs kann bei 29,00 Euro belassen werden.
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Mit Material von dpa-AFX