Nachdem gestern eine Verkaufsempfehlung Druck auf die Aktie der Deutschen Post ausgeübt hatte, hält nun ein Experte aus dem Hause Equinet dagegen.
Jochen Rothenbacher hält die Sorgen um Belastungen durch Amazon für übertrieben. Laut Rothenbacher wird der Internethändler keinen deutschlandweiten Lieferservice anbieten und dürfte sich nur auf große Städte konzentrieren, denn der Aufbau einer dafür notwendigen Infrastruktur würde Jahre dauern. Probleme sieht der Analyst eher von Seiten des Expressbereichs auf die Deutsche Post zukommen. Die Schwäche der asiatischen Währungen könnte anhalten und sich auf die Margen dieser Sparte auswirken. Allerdings verfügt diese über eine lange Historie des Wachstums und der Margenverbesserungen. Seine Einstufung hat Rothenbacher von "Accumulate" auf "Buy" angehoben und das Kursziel von 30 Euro bestätigt.
Von den insgesamt 30 Analysten raten 14 zum Kauf, zwölf zum Halten und vier zum Verkauf der Papiere. Das durchschnittliche Kursziel beträgt 28,44 Euro.
Doch aus charttechnischer Sicht ist der DAX-Titel angeschlagen und steht vor dem Knockout. Nachdem das Papier zuletzt die Unterstützung bei 23,15 Euro gerissen hat, droht ein neues Drei-Jahres-Tief, falls auch die Unterstützungszone bei 22,32 Euro nicht hält. Aufgrund dieser charttechnischen Brisanz bleiben Anleger auch weiterhin im Put-Optionsschein investiert und lassen sich nicht vom Optimismus des Analysten aus der Ruhe bringen.