Die Aktie der Deutschen Post ist in den vergangenen Tagen im Zuge der Korrektur am Gesamtmarkt deutlich unter Druck geraten. Auch am heutigen Donnerstag verliert das Papier erneut mehr als zwei Prozent auf 21,82 Euro. Aus charttechnischer Sicht ist die Aktie damit klar angeschlagen: Der Rutsch unter die Unterstützung bei 23 Euro hat ein Verkaufssignal generiert. Allerdings ist der nächste Support nicht weit entfernt. Bei 20,77 Euro wartet das Maihoch 2013.
Höheres Briefporto ab 2015
Zuletzt wurde die geplante Portoerhöhung für 2015 durch die Bundesnetzagentur genehmigt. Diese hat für die am 1. Oktober beantragten Änderungen bei den genehmigungspflichtigen Briefpreisen der Deutschen Post ab 1. Januar 2015 das Okay gegeben. Das Briefporto wird damit im nächsten Jahr in vielen Fällen teurer. Der Preis für einen nationalen Standardbrief bis 20 Gramm erhöht sich um 2 Cent auf 62 Cent. Postkarten werden um 5 Cent teurer und kosten künftig 80 Cent. Zugleich sinkt der Preis für einen Kompaktbrief bis 50 Gramm innerhalb Deutschlands um fünf Cent auf 85 Cent. Keine Veränderung gibt es bei Groß- und Maxi-Briefen.
Die Post begründet die Preiserhöhungen mit den deutlich gestiegenen Personalkosten und ihren hohen Investitionen in Logistik und Infrastruktur. Das Unternehmen hatte erst Anfang 2014 bei Standardbriefen bis 20 Gramm zwei Cent aufgeschlagen und das Porto auf 60 Cent erhöht.
Die Analysten der Commerzbank haben die Einstufung für die Deutsche Post nach der angekündigten Porto-Erhöhung ab 2015 auf "Hold" mit einem Kursziel von 23,80 Euro belassen. Die Porto-Erhöhung dürfte der Post im kommenden Jahr 35 Millionen Euro Umsatz bringen und auf den Nettogewinn deutlich durchschlagen, schrieb Analyst Johannes Braun in einer Studie vom Donnerstag. In seinen Schätzungen habe er dies aber schon berücksichtigt.
Abstauberlimit für erste Position
DER AKTIONÄR ist mittelfristig etwas optimistischer, allerdings dürfte kurzfristig noch der schwache Markt kursbelastend wirken. Im Bereich des angesprochenen Maihochs 2013 können wir durchaus wieder erste Positionen aufgebaut werden. Insbesondere das stetig wachsende Onlinegeschäft dürfte Umsatz und Gewinn in den kommenden Jahren weiter ankurbeln. Zudem ist die Deutsche Post auch in den Schwellenländern sehr stark positioniert. Und auch die Dividendenrendite von derzeit 3,7 Prozent kann sich durchaus sehen lassen.
(Mit Material von dpa-AFX)