Seit Montag hat der Kurs der Deutsche-Post-Aktie bis zu 10 Prozent verloren – und ist damit in diesem Zeitraum etwa doppelt so sehr wie der DAX gefallen. Auch heute lotete die Aktie zunächst ein neues Korrekturtief aus, bevor um die Mittagszeit herum eine kleine Intraday-Rally einsetze. Was ist da los?
Fakt ist: In den großen Krisenphasen hat es in den vergangenen Jahrzehnten auch immer die Aktie der Post deutlich erwischt. Eine sich abschwächende Wirtschaft und steigende Inflation, inklusive sinkender Konsumlaune, dürften auch zum Versand von weniger Waren führen.
Andererseits erschließt sich die relative Schwäche der Post-Aktie in der laufenden Woche nicht. Lediglich Meldungen zu Warnstreiks von Hafenmitarbeitern sorgten für etwas Aufregung in der deutschen Logistikbranche.
In den vergangenen Tagen gab es von Analysten-Seite ausschließlich Kaufempfehlungen, wobei AlphaValue/Baader mit 51,90 Euro das Kursziel für die Post noch am niedrigsten ansetzte. Besonders optimistisch ist hingegen Barclays (Ziel: 74 Euro). Beide Ziele liegen deutlich über dem aktuellen Kursniveau von etwa 35 Euro. Laut Analystenkonsens liegt der faire Wert für die Deutsch-Post-Aktie derzeit bei etwa 59 Euro.
Bei der Post gibt es auf Sicht der kommenden Jahre zwar eher wenig Wachstumsfantasie, aber ein einstelliges Kursgewinnverhältnis (historisch ziemlich günstig), eine solide Bilanz und eine Dividendenrendite von mehr als 5 Prozent sind für ein starkes Unternehmen mit führender Marktstellung eigentlich nicht zu verachten.
Die Post-Aktie ist derzeit keine laufende AKTIONÄR-Empfehlung, bleibt aber im AKTIONÄR-Depot. Dort landete sie vor gut zwei Jahren zu einem Kurs von weniger als 25 Euro. Da der Abwärtstrend beim Kurs intakt ist, drängen sich Käufe aus Momentum-Sicht derzeit nicht auf. Rein fundamental betrachtet, sollten konservative Langfristinvestoren mit der Aktie im Depot aber auch nicht allzu viel falsch machen.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Deutsche Post.
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren: Deutsche Post.
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