Die Deutsche Pfandbriefbank zählt heute zu den stärksten SDAX-Werten. Die Aktie profitiert von einem äußerst bullishen Analystenkommentar. Warburg Research sieht den fairen Wert des Immobilienfinanzierers stolze 72 Prozent über dem aktuellen Kursniveau – ganz im Gegensatz zur Deutschen Bank, die skeptisch bleibt.
Das Analysehaus Warburg Research hat die Einstufung für die Deutsche Pfandbriefbank vor der Quartalszahlenpräsentation am 14. Mai auf „Buy“ mit einem Kursziel von 8 Euro belassen. Analyst Andreas Pläsier rechnet bei dem Finanzierer von Gewerbeimmobilien mit einem robusten Jahresstart. 2024 sei allerdings ein Übergangsjahr für die Deutsche Pfandbriefbank, in dem das Finanzhaus die Belastungen aus dem herausfordernden Gewerbeimmobilienmarkt bewältigen und die Grundlagen für eine spürbare Verbesserung der Profitabilität in den Jahren 2025 und 2026 schaffen müsse.
Deutsche Bank Research bleibt deutlich skeptischer. Analystin Marlene Eibensteiner hat die Einstufung für Deutsche Pfandbriefbank vor Quartalszahlen mit einem Kursziel von 4 Euro auf „Hold“ belassen. Das Ergebnis dürfte unter dem Strich um 61 Prozent zum Vorjahreszeitraum und um 25 Prozent zum Vorquartal gefallen sein. Dies sei hauptsächlich auf die anhaltend hohen Risikokosten des Immobilienfinanzierers zurückzuführen.
Die Aktie hat sich derweil stabilisiert. Vom Tief bei 3,66 Euro ging es wieder ein gutes Stück zurück. Seit mehreren Wochen pendelt sie nun zwischen der Unterstützung bei gut vier Euro und dem Widerstand im Bereich von fünf Euro umher. Anleger vertrauen offenbar wieder mehr darauf, dass die Bank die Krise bei Gewerbeimmobilienmarkt und das Übergangsjahr 2024 gut überstehen wird.
DER AKTIONÄR bevorzugt bei der Pfandbriefbank weiter die Seitenlinie. Bleiben weitere negative Überraschungen aus, dürfte die Bank die Krise bei Gewerbeimmobilien tatsächlich überstehen. Dann könnte es irgendwann auch wieder zurück auf die vorherigen Niveaus von sechs bis acht Euro gehen. Eine solche Comeback-Wette ist aber nach wie vor mit vielen Unsicherheiten verbunden. Für einen spekulativen Einstieg sollte das Gesamtbild erst wieder klarer werden.