Nach einer monatelangen Talfahrt legte die Lufthansa-Aktie zu Beginn der Handelswoche einen Rebound auf das Parkett. Die Gewerkschaft droht jedoch mit neuen Streiks in den kommenden Tagen. Mittlerweile haben sich auch etliche Analysten zu dem Wert zu Wort gemeldet.
Die Investmentbank Equinet hat die Einstufung fürLufthansa auf "Buy" mit einem Kursziel von 15 Euro belassen. Die Fluggesellschaft habe starke Verkehrszahlen für September vorgelegt, schrieb Analyst Jochen Rothenbacher in einer Studie vom Montag. So habe der Konzern seinen Absatz erneut stark gesteigert und auch die Auslastung der Jets verbessert. Negativ sei indes, dass sich die Tarifverhandlungen mit den Piloten als so schwierig erwiesen. Die Commerzbank sieht den fairen Wert der DAX-Aktie sogar bei 16 Euro. Vor dem Hintergrund des Pilotenstreiks seien die Verkehrszahlen überraschend solide gewesen, schrieb Analyst Johannes Braun in einer Studie vom Montag. Die Preise hätten allerdings weiter nachgegeben. Daher seien die Papiere der Fluggesellschaft weiterhin mit Vorsicht zu genießen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat wuchs die Zahl der Passagiere von Lufthansa, Germanwings, Swiss und Austrian Airlines auch dank größerer Flugzeuge um 3,5 Prozent auf 10,28 Millionen, wie Europas größte Fluggesellschaft am Freitag in Frankfurt mitteilte. Die Auslastung der Jets verbesserte sich um 1,6 Punkte auf 83,8 Prozent.
Neue Streikwelle in Aussicht
Lufthansa -Passagiere müssen sich jedoch auf eine neue Streikwelle der Piloten einstellen. "In den nächsten Tagen ist mit Streiks zu rechnen", sagt ein Sprecher der Gewerkschaft Vereinigung Cockpit am Montag auf Anfrage. Man sei gesprächsbereit, aber die Lufthansa bestehe auf Maximalforderungen im Konflikt um die Übergangsrente der Piloten. Nach dem Ausstand bei Lufthansa Cargo vergangene Woche, prüfe die Gewerkschaft, "ein deutlicheres Zeichen zu setzen". Wann es zu einem neuen Ausstand kommen könnte, ließ der Sprecher offen. Arbeitsniederlegungen würden am Vortag angekündigt.
Nicht kaufen
Die Streiks sorgen bei den Marktteilnehmern für Unsicherheit. Eine Einigung scheint noch nicht in Sicht. Charttechnisch ist die Aktie trotz des Rebounds immer noch extrem angeschlagen. Anleger sollten derzeit nicht ins fallende Messer greifen und bleiben vorerst an der Seitenlinie.
(Mit Material von dpa-AFX)