Es bleibt spannend, wie es bei der Deutschen Lufthansa weitergeht. In der vergangenen Woche gab es Berichte, dass der arabische Rivale Etihad erwägt, eine Beteiligung an der Lufthansa zu erwerben. Die Fluggesellschaft vom Persischen Golf hat allerdings selbst mit Problemen zu kämpfen.
Vor allem die Beteiligung an der deutschen Air Berlin hat Etihad viel Geld gekostet. Aufgrund der allgemeinen Probleme beim Europa-Engagement muss laut Medienberichten nun der langjährige Chef James Hogan um seinen Job bangen. Bei der Lufthansa wird man in jedem Fall genau beobachten, was passiert. Sowohl die bereits abgeschlossene Kooperation mit Air Berlin als auch das Codesharing mit Etihad könnten von einem Strategieschwenk des Wettbewerbers betroffen sein.
Ohnehin bleibt es überraschend, dass die Lufthansa mit Etihad kooperiert und diese Partnerschaft nun sogar vielleicht noch ausbauen will. Über Jahre hinweg hat die Kranich-Airline Etihad und die weiteren arabischen Wettbewerber wie Emirates oder Qatar Airways gemieden. Vor allem die finanzielle Unterstützung durch die Heimatstaaten war Lufthansa-Chef Carsten Spohr ein Dorn im Auge. Nun wird die Blockadehaltung aufgegeben, ein Zeichen, dass diese sich im Laufe der Zeit zum strategischen Nachteil entwickelt hat.
Favorit Ryanair
Es wird interessant, wie es in der Luftfahrtbranche weitergeht. Ob die Lufthansa von einem Etihad-Einstieg profitieren würde, muss sich zeigen. Die Einbringung von angeschlagenen Airlines wie Air Berlin oder Alitalia könnte auch Probleme mit sich bringen. DER AKTIONÄR bleibt deshalb bei seiner Einschätzung: Wer in dem Sektor investieren will, sollte auf den irischen Billiganbieter Ryanair setzen.