Die Deutsche Konsum REIT (DKR) um Vorstand Rolf Elgeti wächst rasant. Um das Wachstumstempo beibehalten zu können, hat man jetzt eine Kapitalerhöhung platziert. Das Emissionsvolumen musste sogar aufgestockt werden, um den Einstieg eines der ältesten und reputabelsten Vermögensverwalter der Welt zu ermöglichen.
Auf dem Weg zur Milliarde
31 Millionen Euro hat die DKR eingenommen – und damit mehr als ursprünglich geplant. "Durch den Einstieg von MFS Investment Management, einem der ältesten und reputabelsten Vermögensverwalter der Welt, haben wir uns kurzfristig zu einer Erhöhung des Emissionsvolumens entschieden", verrät DKR-Gründer und Vorstandschef Rolf Elgeti im Exklusivinterview mit dem AKTIONÄR. MFS übernimmt knapp über drei Prozent der Anteile an DKR.
Mit dem frischen Kapital verfügen die Potsdamer nun über genügend Firepower, um ihre rund 120 Millionen Euro starke Akquisitionspipeline zügig abzuarbeiten. Die Wachstumsdynamik will Elgeti beibehalten: "Wir sehen einen deutlichen Anstieg der Transaktionen. Wenn wir weiterhin zu unseren gewünschten Anfangsrenditen zukaufen können, dann wird das Portfolio in absehbarer Zeit sicher eine Milliarde Euro groß sein."
DER AKTIONÄR: Herr Elgeti, die Barkapitalerhöhung ist üppiger ausgefallen als geplant. Woraus resultiert Ihrer Ansicht nach die starke Investorennachfrage?
Rolf Elgeti: Wir haben im August sehr gute Zahlen präsentiert und waren in den letzten Wochen auf Roadshows. Dabei sind wir auf ein großes Investoreninteresse getroffen – sowohl von bestehenden Aktionären als auch von einer Reihe neuer Investoren, die gern in die Aktie investieren wollten. Diesen wollten wir den Einstieg mit einer kleinen 5-prozentigen Kapitalerhöhung ermöglichen, haben uns dann aber durch den signifikanten Einstieg von MFS Investment Management, einem der ältesten und reputabelsten Vermögensverwalter der Welt, kurzfristig zu einer Erhöhung des Emissionsvolumens entschieden.
Sie haben mit der Obotritia Capital KGaA und der Babelsberger Beteiligungs GmbH selbst an der Kapitalerhöhung teilgenommen. Wie wichtig war es Ihnen, sich nicht verwässern zu lassen?
Wir wollten damit zum einen zeigen, dass wir dem Geschäftsmodell und der Story weiterhin vertrauen, und zum anderen wollen wir auch selbst vom weiteren Wachstum der DKR profitieren. Mit der aktuellen Kapitalerhöhung hat die DKR nunmehr eine Marktkapitalisierung von deutlich über 500 Millionen Euro erreicht und ist damit auf das Radar vieler institutioneller Investoren gerückt.
Brutto fließen der Gesellschaft 31 Millionen Euro zu. In welchem Volumen können Sie dafür einkaufen? Haben Sie schon erste geeignete Objekte identifiziert?
Ja, unsere aktuelle konkrete Akquisitionspipeline ist derzeit rund 120 Millionen Euro stark, die wir zügig abarbeiten. Mit den Mitteln aus der Kapitalerhöhung verfügen wir über ausreichend Firepower dafür.
Wie sehen Sie das aktuelle Marktumfeld? Müssen Sie befürchten, dass das günstige Zinsniveau neue Wettbewerber anlockt und sich dies mittelfristig negativ auf Ihre Profitabilität auswirkt?
Wir sehen nach dem Sommerloch wieder einen deutlichen Anstieg der Transaktionen, was sich in unserer Pipeline abbildet und wir treffen auch vereinzelt auf andere Wettbewerber. Allerdings können wir mit unseren verfügbaren Mitteln eine hohe Transaktionssicherheit gewährleisten und müssen uns nicht um externe Bankfinanzierungen kümmern, wodurch wir uns immer wieder auch mit unseren geringeren Preisvorstellungen gegen Wettbewerber durchsetzen können.
Ihr Portfolio hat inzwischen einen Wert von rund 625 Millionen Euro erreicht. Wenn Sie das Expansionstempo beibehalten, könnten Sie schon in drei Jahren die Marke von einer Milliarde Euro überschreiten. Ist das ein realistisches Szenario?
Wenn wir weiterhin zu unseren gewünschten Anfangsrenditen zukaufen können, dann wird das Portfolio in absehbarer Zeit sicher eine Milliarde Euro groß sein. Dadurch würde die Profitabilität durch Skaleneffekte weiter steigen und Risiken würden sich weiter diversifizieren, wodurch sich wiederum Fremdkapitalkosten weiter verringern sollten, was zu einer zusätzlichen Margenexpansion führen wird.
Herr Elgeti, vielen Dank für das Gespräch.
Rolf Elgeti ist ein Vollprofi. Das zeigt er wieder einmal bei der DKR. Der Einstieg von MFS ist wie ein Ritterschlag zu werten. DER AKTIONÄR hatte die Aktie schon einmal empfohlen, ist aber dann unglücklich ausgestoppt worden. Sollte der Kurs noch einmal auf 15 Euro fallen, muss man zugreifen.