Die Deutsche Bank hat den Anlegern zuletzt gute Zahlen und einen optimistischen Ausblick präsentiert. Dennoch tun sich die Papiere des deutschen Branchenprimus – mit Blick auf die zuletzt verhaltene Kursentwicklung – schwer, den Weg gen Norden zu finden. Immerhin gibt es zwei Nachrichten, die aus Anlegersicht wohltuend sind.
Zum einen hat die Deutsche Bank laut US-Medien einen millionenschweren Vergleich akzeptiert, um eine Sammelklage wegen Geschäften mit dem Sexualstraftäter Jeffrey Epstein beizulegen. Die Bank sei zur Zahlung von 75 Millionen Dollar (69,5 Millionen Euro) bereit, berichteten Wall Street Journal und andere US-Medien am Donnerstag unter Berufung auf Klägeranwälte. Das Geldhaus wird beschuldigt, durch seine Geschäftsverbindungen zu Epstein von einem Sexhandelsring des 2019 verstorbenen Finanzmanagers profitiert zu haben.
Zum anderen – und das ist ein kurstechnisch gutes Zeichen – hat die Aktie am gestrigen Tag sieben Cent beziehungsweise 0,7 Prozent zulegen können. Was ist daran so besonders, denn oberflächlich betrachtet hat die Deutsche Bank mit Blick auf das gestrige DAX-Plus von rund 1,3 Prozent vielmehr relative Schwäche gezeigt? Am Donnerstag verzeichnete der DAX-Wert einen Dividenden-Abschlag von 30 Cent – die höchste Ausschüttung seit 2015. Der Clou: Ohne diesen Abschlag hätte die Aktie 37 Cents beziehungsweise damit rund 3,7 Prozent an Wert gewonnen und damit zu den Top-Performern gehört.
Die Deutsche Bank, die auch zum Wochenausklang mit einem Plus von rund 0,7 Prozent auf der Gewinnerseite steht, hat aus Sicht des AKTIONÄR Nachholpotenzial. Zum einen ist die Bewertung mit einem 2023er-KGV von 5 (Peers: 7) sehr niedrig, zum anderen besteht die Chance, dass es im zweiten Halbjahr zu Aktienrückkäufen im größeren Stil kommt. Kurzum: Risikobereite Anleger können die aktuellen Kurse weiterhin zum Einstieg nutzen.
(Mit Material von dpa-AFX)