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Deutsche Bank: Zwei Problemfälle vom Tisch geräumt

Deutsche Bank: Zwei Problemfälle vom Tisch geräumt
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Michael Herrmann 06.09.2024 Michael Herrmann

Rechtsstreitigkeiten haben bei der Deutschen Bank eine lange Tradition. Zwei Fälle hat das Frankfurter Bankhaus nun abgeschlossen. Einen Fall konnte die Deutsche Bank komplett gewinnen. Im anderen Fall hat sie sich mit den Klägern geeinigt.

Die Deutsche Bank hat im Streit mit ehemaligen Postbank-Aktionären einen weiteren Vergleich erzielt. Das Bankhaus hat sich mit der Effecten-Spiegel AG auf eine Nachzahlung (einschließlich Zinsen) von 36,50 Euro pro Aktie auf den damaligen Angebotspreis geeinigt. Darüber hinaus haben beide Seiten eine Kostenerstattung vereinbart. Demzufolge trägt die Deutsche Bank die Kosten für den langjährigen Prozess.

Die Effecten-Spiegel AG reichte als erste Klägerin unmittelbar nach dem freiwilligen Übernahmeangebot der Deutschen Bank an die damaligen Postbank-Aktionäre im Oktober 2010 Klage ein. Mehrere Jahre lang war sie die einzige Klägerin in dem Verfahrenskomplex.

Hintergrund der Streitigkeiten ist die Übernahme der Mehrheit an der Postbank im Jahr 2010. Im Zentrum steht dabei die Frage, ob die Zwangsabfindung der Minderheitsaktionäre angemessen war. Die Deutsche Bank hatte den verbliebenen Postbank-Aktionären damals 25 Euro je Aktie geboten.

Bereits vor zwei Wochen hatte sich das Institut mit mehr als 80 Klägern auf einen Vergleich geeinigt, die fast 60 Prozent aller geltend gemachten Forderungen ausmachten.

Unterdessen hat eine ehemalige Kredithändlerin der Deutschen Bank ihre Klage vor einem britischen Gericht verloren. Sie hatte die Bank auf Zahlung von Millionenbeträgen an nicht ausgezahlten Boni verklagt, die ihr vor dem Verlust ihres Arbeitsplatzes versprochen worden seien. 

Der britische High Court wies Shikha Guptas Klage über 2,6 Millionen Pfund ab. Ihrer Meinung nach hätte das Geld auch nach der Schließung der Bad Bank des Kreditgebers ausgezahlt werden müssen. Gupta konnte dem Gericht jedoch nicht beweisen, dass sie von der Bank getäuscht wurde, nachdem die nicht zum Kerngeschäft gehörende Einheit Ende 2016 geschlossen worden war.

Deutsche Bank (WKN: 514000)

Dass die Deutsche Bank die Altlasten im Zusammenhang mit der Postbank-Übernahme vom Tisch räumt, ist positiv. Der Vergleichspreis bewegt sich im Rahmen der Erwartungen. Möglicherweise bleibt so noch Spielraum für ein weiteres Aktienrückkaufprogramm. Angesichts des niedrigen KGVs von 6 für 2025 ist die Aktie weiterhin attraktiv bewertet. Ein Stopp bei 12,00 Euro sichert die Position ab.



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