Der Schock saß tief, als im April die Staatsanwaltschaft in Frankfurt Büros der Deutschen Bank durchsuchte. Es ging mal wieder um mögliche Versäumnisse bei der Geldwäschebekämpfung. Nun hat die Deutsche Bank ein Bußgeld akzeptiert und kommt damit noch relativ glimpflich davon. Die Aktie verliert heute dennoch.
Der große Skandal wurde es am Ende nicht. Das Geldhaus kommt im Gegenteil bei der Durchsuchung vom letzten April noch gut weg. Die Deutsche Bank akzeptierte jetzt eine Geldbuße der Staatsanwaltschaft in Höhe von 7,01 Millionen Euro.
Im Kern ging es um die Frage, ob die Deutsche Bank eine Geldwäsche-Verdachtsmeldung zu Rifaat al-Assad zu spät abgegeben hat. Er war nicht Kunde des Institutes, im Rahmen des Korrespondenzbankengeschäfts war man aber an der Abwicklung von Zahlungen des Assad-Clans beteiligt. Die Staatsanwaltschaft stellte bei der Razzia insgesamt 701 Fälle leichtfertigen Unterlassens von Geldwäscheverdachtsmeldungen fest. Die Deutsche Bank habe „gedankenlos“ gehandelt, hieß es.
Die Staatsanwaltschaft sagte, dass die Bank aber nicht verpflichtet gewesen sei, die Kunden des Kreditgebers, für den sie arbeitete, zu überprüfen. Damit wurde auch das laufende Strafverfahren eingestellt.
Der Deutschen-Bank-Aktie hilft das heute dennoch wenig. Denn wie der Gesamtsektor notiert das Papier gegen den Trend schwächer. Gerade bei Finanztiteln dürften Anleger heute die Gefahr einer neuen Eurokrise aufgrund von Neuwahlen in Italien im Fokus haben. Andere nutzen die gestrige EZB-Entscheidung für Gewinnmitnahmen.
Die Aktie ist keine laufende Empfehlung. Anleger bleiben an der Seitenlinie.