Die Aktie der Deutschen Bank notiert wieder höher, nachdem der Kurs gestern aufgrund der schlechten Nachrichten rund um das Thema Gas deutlich nachgegeben hat. An der Börse richtet sich der Blick jedoch auf die Zukunft und diese Woche steht gerade für Bankaktien eine wichtige Entscheidung an. Davon könnte auch die Aktie der Deutschen Bank profitieren.
Die europäische Notenbank hat die Inflation lange Zeit unterschätzt und wirkt nun immer mehr wie eine Getriebene. Erst im Juli wurde die Zinswende mit einem kräftigen Schritt um 0,5 Prozent eingeleitet. Damit liegt das Zinsniveau erstmals seit Jahren wieder im positiven Bereich.
Bei der am kommenden Donnerstag anstehenden EZB-Sitzung war ein Schritt in dergleichen Größenordnung erwartet worden. Da die Inflation in der Eurozone aber in Richtung zweistelliger Raten klettert, fordern nun immer mehr Vertreter eine kräftige Erhöhung um 0,75 Prozent.
Die Deutsche Bank hat über ihr Privatkundengeschäft und die Marke Postbank Millionen Sparer, mit denen mehr Geld bei steigenden Zinsen verdient werden kann. Auch die Unternehmenskunden werden interessanter. Bei 0,25 Prozent höheren Zinsen kalkuliert die Bank selbst mit 90 Millionen mehr Zinserträgen im laufenden Jahr. 2023 sollen es dann schon doppelt so viele sein.
Die Zinswende ist im Gange und diese Woche könnte die EBZ noch eine deutliche Schippe drauflegen. Das steht aktuell mehr im Fokus als ausbleibende russische Gaslieferungen. Am Ende könnte das Ertragsvolumen stärker steigen als gedacht, Risiken durch das negative Umfeld bestehen allerdings.
Mutige können auf einen Rebound setzen. Die 50-Tage-Linie bei 8,35 Euro wäre die nächste Anlaufstelle, der Stopp verbleibt bei 5,90 Euro.