Der Turnaround bei der Deutschen Bank ist in vollem Gange. Im Herbst will der Vorstand weitere Details zur Reintegration der Postbank in den Mutterkonzern bekannt geben. Und auch die organisatorische Abspaltung der Fondstochter Deutsche Asset Management für den Teilbörsengang soll dann abgeschlossen sein. Operativ läuft es dagegen immer noch nicht so, wie es sollte.
Am morgigen Freitag, 14. Juli, eröffnen mit Citigroup, JPMorgan und Wells Fargo die Banken die Bilanzsaison in den USA. Analysten rechnen bei den Geldhäusern mit einem Nettogewinn zwischen drei und sechs Milliarden Euro. Nicht so bei der Deutschen Bank. Lediglich 407 Millionen Euro dürfte bei dem Konzern unterm Strich hängengeblieben sein. Vize-Chef Marcus Schenk sagte laut Handelsblatt gestern: „Das war kein Quartal, in dem es gebrummt hat.“ Zudem habe man bereits aus den USA vernommen, dass das Quartal durchwachsen gewesen sei.
Für das Gesamtjahr 2017 bleiben die Perspektiven für die Deutsche Bank aber gut. So rechnen die Analysten im Schnitt mit einem Nettogewinn von 1,4 Milliarden Euro. Besonders die Fantasie um eine baldige Zinswende in Europa sollte weiter Rückenwind geben.
Keine Panik
Die Quartalszahlen der US-Banken werden einen Vorgeschmack dafür liefern, was bei den deutschen Banken zu erwarten ist. Diese öffnen aber erst in zwei Wochen die Bücher.
Auch wenn das zweite Quartal bei der Deutschen Bank durchwachsen verlaufen sein dürfte: Die Aktie ist mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von nur 0,5 immer noch zu günstig bewertet. Die Peergroup kommt auf einen Wert von 0,8. Die starke Konjunktur sollte zudem die Kreditvergabe bei der Deutschen Bank sukzessive steigern. DER AKTIONÄR bleibt bei seinem Kaufvotum mit einem Kursziel von 25,00 Euro. Ein Stopp sollte bei 12,50 Euro gesetzt werden.