Bisher lässt die Einigung der Deutschen Bank mit den USA im Hypothekenstreit weiter auf sich warten. Stattdessen tauchen fast täglich neue Verfehlungen aus der Vergangenheit des Konzerns auf: Jüngstes Beispiel ist ein Fall in den Niederlanden. Die Wohnungsbaugesellschaft Vestia aus den Niederlanden hat gestern in London Klage gegen die Deutsche Bank eingereicht, wie die Börsen-Zeitung berichtet.
Milliardenrisiken
Hintergrund sind mal wieder umstrittene Derivate-Geschäfte. Vestia wollte sich gegen steigende Zinsen absichern und kaufte entsprechende Papiere bei der Deutschen Bank. Die Wette ging allerdings nach hinten los und stürzte das Unternehmen 2012 fast in die Pleite. Besonders pikant an dem Fall: Andere Banken, die Vestia ebenfalls Kreditversicherungen verkauften, haben mittlerweile außergerichtlich eingelenkt. Die Deutsche Bank dagegen nicht. Vestia beziffert den entstandenen Schaden auf 800 Millionen Euro.
Selbst wenn Deutsche-Bank-CEO John Cryan zu einer Einigung mit den USA gelangt und die Strafe für den Konzern verkraftbar sein sollte: Weitere Milliardenstrafe werden folgen. In Russland geht es aktuell um den Vorwurf der Geldwäsche. Mitarbeiter sollen über Jahre zehn Milliarden Dollar für Kunden gewaschen haben. Analysten schätzen die mögliche Strafe auf 1,5 Milliarden Euro.
Finger weg
Die Deutsche Bank hat weltweit über 8.000 offene Rechtsstreitigkeiten am Laufen und dürfte auch nicht zur Ruhe kommen, wenn in den USA eine Einigung erzielt wird. Die Aktie eignet sich daher nur für Trader, konservative Anleger lassen die Finger von dem Titel.