Die Aktien von Deutsche Bank und Commerzbank kommen nicht vom Fleck. Schlimmer noch, die Wertpapiere der Blauen waren am vergangenen Freitag mit 8,42 Euro auf ein neues Rekordtief gesunken. Aktuell machen wieder vermehrte Fusionsgerüchte zwischen beiden Finanzinstituten die Runde. Operativ läuft es hingegen weniger gut.
Deutsche Bank auf Sparkurs
Bei der Deutschen Bank zeigten die jüngsten Zahlen zum dritten Quartal, dass die Erträge schneller schrumpfen als die Kosten: So gingen die Umsätze um satte neun Prozent zurück, während es bei den Kosten nur ein Prozent war. Dabei gelten die Kostensenkungen von CEO Christian Sewing als vergleichsweise radikal für die Deutsche Bank. Unter Aktionären macht sich schon die Sorge breit, dass dadurch die angepeilten Ertragssteigerungen in Gefahr sein könnten. Abzuwarten bleibt aber, ob es Sewing vermag, die Kosten im vierten Quartal zu drücken.
Der Schrumpfkurs ist teilweise gewollt, da sich die Deutsche Bank aus verschiedenen Märkten und Ländern zurückzieht. Im Privat- und Firmenkundengeschäft leidet der Branchenprimus allerdings unter dem harten Wettbewerb auf dem Heimatmarkt und der zunehmenden Konkurrenz durch ausländische Player. Auch die Performance bei der Vermögensverwaltungstochter DWS lässt zu wünschen übrig: Mehr als 15 Milliarden Euro zogen Anleger hier im Jahresverlauf ab. Ebenfalls Marktanteile verloren hat die Investmentbanking-Sparte.
Comdirect mit Gewinnrückgang
Auch bei der Commerzbank läuft es derzeit nicht wirklich rund. Die Zahlen zum abgelaufenen Quartal kommen hier am Donnerstag, den 8. November. Heute hat die Tochter Comdirect ihre Bücher geöffnet, die Commerzbank hält 82 Prozent der Anteile. Bei der Comdirect Bank sank der Quartalsgewinn um 22 Prozent auf 12 Millionen Euro. Zwar wurde ein deutlicher Zinsüberschuss erzielt, gestiegene Verwaltungskosten machten diesen Erfolg aber zunichte.
Wie auch bei der Mutter stehen bei der Comdirect die Zeichen auf Wachstum um jeden Preis. Die Comdirect-Tochter ebase, die Geschäfte mit Großkunden macht, soll verkauft werden. Der Erlöse solenl teilweise wieder in das eigene Wachstum gesteckt werden.
Wenn, dann Commerzbank
Die Deutsche-Bank-Aktie verbietet sich derzeit als Investment. CEO Sewing hat an verschiedenen Fronten zu kämpfen, allen voran an sinkenden Erträgen, zu hohen Kosten und verlorenen Marktanteilen.
Etwas besser sieht es noch bei der Commerzbank aus: Durch aggressive Werbemaßnahmen gewinnt man stetig neue Kunden. Bisher schafft es der Konzern aber nicht, mit Ihnen Geld zu verdienen. Investierte Anleger bleiben dabei und beachten den Stopp bei 7,90 Euro.