Deutsche Bank und Commerzbank befinden sich beide in einem tiefgreifenden Umbau. Der beinharte Wettbewerb und die Niedrigzinsen der EZB machen den Großbanken das Leben schwer. Zur Aussicht weiter fallender Zinsen kommen jetzt erhebliche Belastungen durch den Konjunktureinbruch hinzu. Die Gewinne dürften darunter leiden.
Gefahr von Kreditausfällen steigt
Alle in Deutschland tätigen Großbanken meldeten im zweiten Quartal sinkende Gewinne. Viele legten Sparprogramme auf, um die Profitabilität zu erhöhen. „Der Gegenwind von der Zinsseite und der Wirtschaft intensiviert sich“, sagt beispielsweise Carola von Schmettow. Sie ist die Chefin der deutschen HSBC. Laut der Bank besteht im zweiten Halbjahr eine „steigende Gefahr von Kreditausfällen“.
Deutsche Bank und Commerzbank stark betroffen
Insgesamt erwarten Analysten für die in Deutschland tätigen Großbanken im zweiten Halbjahr einen Anstieg der Risikovorsorge für faule Kredite auf 834 Millionen Euro. Im Vorjahresvergleich waren es nur 228 Millionen Euro. Besonders bei Deutscher Bank und Commerzbank dürften die Rückstellungen rasant zulegen, so die Schätzungen.
Die abschmierende Wirtschaft hinterlässt tiefe Spuren in den Bilanzen der Banken. Überproportional betroffen sollten Deutsche Bank und Commerzbank als heimische Platzhirsche sein. Weiterer Druck droht von der Zinspolitik der EZB. Etwas Linderung könnte eine Staffelung bei den Einlagezinsen bei der EZB bringen. Das wurde zuletzt diskutiert. Ob es beschlossen wird, ist aber ungewiss.
Anleger sollten die Aktien der beiden Banken aktuell meiden.